
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13:23)
zuletzt +/- % +/- % YTD E-Mini-Future S&P-500 4.954,50 -1,3% -20,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 17.067,50 -1,0% -18,4% Euro-Stoxx-50 4.601,01 -3,6% -2,5% Stoxx-50 3.954,68 -4,1% -4,3% DAX 19.539,31 -3,7% +1,9% CAC 6.840,73 -3,7% -3,8% Nikkei-225 31.714,03 -3,9% -17,3% Hang-Seng-Index 20.264,49 +1,0% +0,2%
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,95 58,22 -3,9% -2,27 +1,6% Brent/ICE 59,17 61,62 -4,0% -2,45 -16,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3061,54 2984,10 +2,6% 77,44 +13,7% Silber 27,54 27,27 +1,0% 0,27 -2,4% Platin 841,63 844,09 -0,3% -2,46 -3,6% Kupfer 4,19 4,14 +1,0% 0,04 +3,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Ölpreis sackt mit den zunehmenden Rezessionsängsten um mehr als 4 Prozent ab.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach dem erneuten Stimmungseinbruch im Verlauf des Vortageshandels könnten sich die Lage an der Wall Street am Mittwoch etwas stabilisieren. Das Hauptaugenmerk liegt weiter auf Schlagzeilen zur US-Zollpolitik, aber auch auf dem rasant anhaltenden Ausverkauf am Rentenmarkt, wo die Renditen teils massiv steigen. Die Eskalation im Zollstreit zwischen den USA und China mit nun insgesamt 104 Prozent Zoll auf chinesische US-Importe belastet den Markt grundsätzlich weiter, zumal die Zölle nun in Kraft getreten sind. Für Unruhe sorgt der Rentenmarkt, denn die steigenden Renditen könnten ein Vorgeschmack auf vielleicht steigende Leitzinsen sein, sollte die US-Notenbank auf einen zollbedingten Antieg der Inflation reagieren müssen. Doch so richtig griffig sind die Erklärungsmuster für den Ausverkauf bei US-Anleihen nicht, wie Händler einräumen. Möglicherweise fordere der Markt einfach höhere Zinsen für US-Anleihen angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen und Unwägbarkeiten. Dazu gibt es auch Spekulationen, China könnte US-Staatsanleihen in größerem Stil verkaufen und so Druck auf die US-Regierung ausüben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
18:30 DE/Porsche AG, Pre-Close Call 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine wichtigen Termine angekündigt
FINANZMÄRKTE EUROPA
Sehr schwach - Die europäischen Aktienmärkte stehen nach der Zwischenerholung am Vortag wieder stark unter Druck. Am Dienstag war es mit der Hoffnung, dass die US-Zölle möglicherweise erst später greifen werden und es so Zeit für Verhandlungen geben könnte, noch zu einer Erholung an den europäischen Börsen gekommen. Davon ist nun nichts mehr zu sehen, denn seit 00.01 Uhr Ortszeit Washington sind alle angekündigten Zölle in Kraft getreten. Dies bedeutet, dass Importe aus Europa in den USA einem zusätzlichen Zoll von 20 Prozent unterliegen. Am stärksten treffen die Zölle China. Waren aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt werden in den USA noch mit 104 Prozent belastet. Betroffene US-Handelspartner versuchen nun, ihrer heimischen Wirtschaft zu helfen. Die südkoreanische Regierung hat Soforthilfen für den Automobilsektor des Landes verkündet. Die neuseeländische Notenbank senkte ihren Leitzins und ist damit eine der ersten Zentralbanken, die auf die wirtschaftlichen Bedrohungen durch den eskalierenden Zollstreit reagiert. Die indische Zentralbank senkte den Leitzins wie erwartet ebenfalls, auch weil die US-Handelszölle die Sorge vor einer Verlangsamung des globalen Wachstums schürt. Aktien aus der Pharmaindustrie trifft es härter als den Gesamtmarkt. Ihr Stoxx-Subindex ist mit minus 5,2 Prozent das Schlusslicht in Europa. Nachdem bisher pharmazeutische Produkte von zusätzlichen US-Zöllen noch ausgenommen waren, hat US-Präsident Trump nun angekündigt, dass er schon "sehr bald" auch hier Abgaben verlangen werde. Zweitschwächster Sektor sind Immobilienaktien (-4,3%). Sie leiden unter dem zuletzt in Europa gestiegenen Zinsniveau. Der Sektor sackt mit den stark fallenden Ölpreisen um 3,9 Prozent ab. Am besten schlagen sich noch Autotitel (-1,0%) und Einzelhandelsaktien (-1,4%).
DEVISEN
zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1038 +0,7% 1,0960 1,0902 +5,9% EUR/JPY 159,8170 -0,3% 160,3570 160,3810 -1,6% EUR/CHF 0,9272 -0,2% 0,9290 0,9354 -0,6% EUR/GBP 0,8618 +0,4% 0,8581 0,8550 +3,8% USD/JPY 144,7910 -1,1% 146,3305 147,1105 -7,0% GBP/USD 1,2808 +0,3% 1,2767 1,2750 +1,9% USD/CNY 7,2669 -0,2% 7,2843 7,2492 +1,0% USD/CNH 7,3875 -0,5% 7,4241 7,3802 +1,3% AUS/USD 0,6000 +0,8% 0,5950 0,6018 -3,8% Bitcoin/USD 76.394,60 -0,8% 77.004,90 78.321,00 -17,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Euro zieht im Zuge einer breiten Schwäche des Dollar auf 1,1028 Dollar deutlich an - und das trotz stark steigender Renditen an den US-Anleihemärkten. Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen macht einen Satz um 12 Basispunkte auf 4,38 Prozent nach oben, während die Rendite deutscher Bundesanleihen seitwärts tendiert mit aktuell 2,63 Prozent. Unter anderem wird spekuliert, China könne als Gegenmaßnahme der Zölle durch Verkäufe von US-Staatsanleihen und in der Folge steigende US-Renditen, Gegendruck aufbauen. UBS-Volkswirt Paul Donovan bemerkt dazu, dass, sollte der Anleihemarkt instabil werden dürfte die US-Notenbank eingreifen, ganz wie es die Bank of England im Truss-Debakel getan habe. Dazu leiden die US-Anleihekurse aber auch unter der Befürchtung steigender Inflationsraten als Folge der Zölle. Auch könnte der Finanzierungsbedarf des Staates steigen, sollte es als Folge einer Rezession zu Steuerausfällen kommen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Sehr schwach - Die Phase der Erholung an den Börsen in Ostasien und Australien ist nach nur einem Tag schon wieder beendet. Sie folgten damit der Vorlage der Wall Street. Dort waren die Kurse zunächst gestiegen, dann aber in deutlich negatives Terrain gerutscht, nachdem der Zollstreit zwischen den USA und China eskaliert war und chinesische Produkte nun mit insgesamt 104 Prozent nochmals höher belastet werden. Generell traten in der Nacht zu Mittwoch alle von den USA verfügten Zölle gegen praktisch die ganze Welt in Kraft. Am stärksten ging es in Tokio nach unten, wo am Vortag auch die Gegenbewegung am kräftigsten ausgefallen war. Zusätzlich für Druck sorgte der deutlich gestiegene Yen, wodurch sich die Exporte japanischer Unternehmen weiter verteuern. Die Rendite japanischer Staatsanleihen zogen an. Im Handel wurde dies mit der Sorge erläutert, Japan könnte zur Finanzierung von Wirtschaftshilfen in der Zollkrise höhere Schulden aufnehmen. In Seoul hielten sich Hyundai (-0,7%) etwas besser als der Markt, nachdem Südkoreas Regierung dem Autosektor Unterstützung zugesichert hatte, um die Folgen der US-Zölle zu mildern. Der Schanghai-Composite führte wie oft ein Eigenleben und legte zu. Hier dürften Käufe staatlicher Einrichtungen den Aktienmarkt gestützt haben. Nach neuen Aufforderungen von Trump, die TSMC-Chipproduktion in die USA zu verlegen, sauste der Taiex in Taiwan um 5,8 Prozent südwärts.
CREDIT
Nach dem Rückgang am Vortag geht es mit den Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt am Mittwoch wieder nach oben .Die Märkte erlebten am Dienstag eine kleine Veschnaufpause von den jüngsten Turbulenzen, obwohl e fundamental keine Neuigkeiten gab. Die durch die US-Zölle zu erwartenden Verwerfungen bestehen aber weiter.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
VOLKSWAGEN
hat im ersten Quartal weltweit mehr als 2,13 Millionen Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 1,4 Prozent. Nach Regionen war dies getrieben durch Zuwächse in allen Märkten bis auf China .
TRATON
ist verhalten ins Jahr 2025 gestartet. Mit 73.100 Fahrzeugen wurden im ersten Quartal 10 Prozent weniger ausgeliefert als im Vorjahresquartal. Den beiden Marken Scania und MAN Truck & Bus machte die weiterhin verhalteneQ Kundennachfrage in Europa zu schaffen.
BANG & OLUFSEN
wird demnächst die Preise erhöhen, um auf die von US-Präsident Trump eingeführten Einfuhrzölle zu reagieren.
BP/SHELL
Die Trump-Administration hat nach einem Bericht der Financial Times Sonderlizenzen widerrufen, die BP und Shell für Gasprojekte in Venezuela erteilt worden waren.
BRITISH STEEL
Zur Rettung des Stahlherstellers erwägt die britische Regierung nach einem Bericht der Financial Times eine Verstaatlichung.
KARO HEALTHCARE
Das schwedische Gesundheitsunternehmen Karo Healthcare wechselt den Besitzer. Die Private-Equity-Gesellschaft EQT verkauft den Hersteller der rezeptfreien Anti-Fußpilz-Creme Lamisil und der Feuchtigkeitspflege E45 an den Finanzinvestor KKR. Laut Financial Times liegt der Wert bei etwa 2,6 Milliarden Euro.
MONTE DEI PASCHI DI SIENA
hat von der EZB die Genehmigung erhalten, sich durch die Ausgabe neuer Aktien Kapital für ihr Übernahmeangebot für den Wettbewerber Mediobanca zu beschaffen.
PEABODY ENERGY
hat nach einem Brand in einem australischen Bergwerk seinen Milliarden-Deal mit Anglo American auf den Prüfstand gestellt. Als Teil der Konzernverschlankung hatte Anglo American im November vergangenen Jahres den Verkauf seines restlichen Kokskohlegeschäft für bis zu 3,775 Milliarden Dollar an Peabody vereinbart.
SANTANDER
prüft einem Medienbericht zufolge den Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung an ihrer polnischen Tochtergesellschaft.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 09, 2025 07:23 ET (11:23 GMT)
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