
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Zollkonflikt zwischen den USA und China hat sich am Mittwoch nochmals verschärft und droht die US-Börsen auf neue Tiefstände zu drücken. Vorbörslich fiel der Dow Jones Industrial um 2,2 Prozent auf 36.800 Punkte. Damit hielt er sich nur noch knapp über dem Tief vom Montag bei 36.612 Zählern, das niedrigste Niveau des Dow seit Ende 2023.
Als Antwort auf weitere US-Zölle in Höhe von 50 Prozent hat Peking Gegenzölle im gleichen Umfang verkündet. Die zunächst auf 34 Prozent angelegte Sonderzölle auf alle US-Einfuhren sollen nun 84 Prozent betragen und am Donnerstag in Kraft treten.
Daraufhin gerieten nicht nur die vorbörslichen US-Aktienkurse unter Druck, auch der Ölpreis als Indikator für die globale Konjunktur sackte um 6,5 Prozent ab.
Der technologielastige Nasdaq 100 wird vorbörslich 1,6 Prozent schwächer erwartet bei 16.820 Punkten. Seit Jahresbeginn ist der Index damit um mehr als 20 Prozent eingebrochen.
"An den Aktienmärkten könnte es nach der Talfahrt der vergangenen Tage jetzt zu erheblichen Turbulenzen kommen", warnte Analyst Jens Klatt vom Broker XTB. Denn zum einen stiegen die Renditen von US-Staatsanleihen stark, zum anderen verunsichere die Notenbank Fed die Marktakteure zusätzlich mit ihrem Schweigen angesichts der Verwerfungen an den Märkten.
Die Rendite zehnjähriger US-Papiere ist binnen drei Tagen von 4 Prozent in der Spitze auf 4,51 Prozent nach oben geschnellt. Investoren erachten also US-Anleihen in dem angeschlagenen Marktumfeld nicht mehr als sichere Anlage und verkaufen sie stattdessen. Auch der US-Dollar ist am Mittwoch erneut unter großen Druck geraten.
Im vorbörslichen Handel sind die Papiere aus der US-Pharmaindustrie auf Talfahrt gegangen. Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co und Johnson & Johnson verloren zwischen 4 und 5 Prozent. Nach Aussagen von US-Präsident Trump sind nun auch massive Zölle auf importierte Pharmazeutika geplant.
Delta Air Lines wartete am Mittwoch mit einer verhaltenen Gewinnprognose für das laufende Jahr auf. Nach einem Kurseinbruch von gut 40 Prozent seit Jahresbeginn waren die Aktien aber vorbörslich zuletzt unverändert./bek/mis
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