
BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat die Entscheidung verteidigt, der SPD in den Koalitionsverhandlungen gleich sieben teils wichtige Ministerien zu überlassen. "Entscheidend ist, dass am Ende des Tages geliefert wird, dass diese Koalition nicht streitet, sondern zusammensteht", sagte er am Rande der Vorstellung des schwarz-roten Koalitionsvertrages in Berlin. Die künftige Koalition werde nicht an einem Stück Papier gemessen - "das ist geduldig", fügte Linnemann hinzu. "Sondern wir werden daran gemessen, ob wir auch liefern und das Vertrauen wirklich zurückholen."
Die CDU wird in der neuen Bundesregierung sechs Ressorts besetzen. Dazu kommt der Chef des Kanzleramts, der ebenfalls Ministerrang haben wird. Die SPD konnte die Leitung von sieben Ministerien heraushandeln, darunter so wichtige Häuser wie Finanzen, Verteidigung, Arbeit und Soziales, Justiz und Verbraucherschutz oder Umwelt und Klimaschutz. Die CSU stellt die Leitung in drei Ressorts.
Entscheidend werde sein, dass die schwarz-rote Regierung nach der Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler Anfang Mai "ins Machen" komme, sagte Linnemann. "Wir haben dann bis Juli Zeit" - bis zur parlamentarischen Sommerpause. Bis dahin "müssen schon die Pflöcke eingerammt werden".
Wird Linnemann Wirtschaftsminister?
Zurückhaltend äußerte sich Linnemann zu eigenen Ambitionen auf das Amt des Wirtschaftsministers. "Da reden wir jetzt überhaupt nicht drüber", sagte er. Ihm gehe es um die Sache. "Ich werde in wenigen Jahren, in welcher Funktion auch immer, daran gemessen, ob wir geliefert haben." Jeder wisse, dass er "nicht super zufrieden war mit dem Wahlergebnis". Linnemann ergänzte: "Umso mehr kommt es jetzt darauf an, dass wir liefern."/bk/DP/he