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Warum dieser chinesische Riese Elon Musk schlaflose Nächte bereitet und was sein neues Luxus-Coupe mit Krabbengang alles kann. Ein Autohersteller verkauft in drei Monaten fast eine Million E-Autos, knackt Gewinnrekorde und parkt seitwärts wie ein Krebs. Klingt das für Sie nach Science-Fiction? Für BYD ist das Alltag. Während Tesla mit rückläufigen Lieferzahlen kämpft, haut der Chinese monatlich neue Erfolgsmeldungen raus. Im ersten Quartal 2025: 58 Prozent mehr Absatz, 119 Prozent mehr Gewinn und ein neues Premiummodell, das Audi & Co zurückdrängen könnte. Doch wie schafft BYD das und lohnt es sich die Aktie noch zu kaufen? Hier erfahren Sie die harte Wahrheit mit aktuellem Chart-Check.
BYDs Turbo-Q1: "Tesla? Wer oder was ist das?
Zugegeben, die Überschrift klingt überheblich, aber schaut man sich die Zahlen im Vergleich an, dann passt es. BYD hat zum Jahresauftakt 2025 einfach mal 1 Million Fahrzeuge abgesetzt, davon 986.000 PKW. Zum Vergleich: Tesla schaffte im gleichen Zeitraum magere 337.000. Aber der wahre Hammer steckt im Gewinn: Zwischen 8,5 und 10 Milliarden Yuan (1,06-1,25 Mrd. Euro) schreibt der Konzern. Fast das Doppelte vom Vorjahr! Analysten rechneten mit 8,1 Mrd., doch BYD übertraf selbst die optimistischsten Prognosen.
Denn BYD drückt die Kosten, wo es nur geht. Durch Skaleneffekte, eigene Batterieproduktion und eine hypereffiziente Lieferkette. Das Ergebnis ist, dass die Marge pro Auto von 6.600 auf bis zu 9.400 Yuan steigt. Und während Tesla mit Preissenkungen kämpft, mischt BYD jetzt auch im Premiumsegment mit. Das neue Yangwang U7 ist eine 1.000-PS-Limousine, die seitwärts einparkt und diese soll Audi und Mercedes direkt angreifen. Preis in China ist ab 80.000 Euro. Ein Bruchteil europäischer Luxuskarossen.
Europa-Offensive: BYD erobert Osteuropa - mit Krebs-Gang und Hybrid-Tricks
"Wir wollen die Welt erobern und zwar jetzt", so ein Sprecher von BYD. Und das macht der Konzern gnadenlos. Nach der Schweiz drängt BYD jetzt in die Slowakei und Tschechien. Mit dabei ist der Sealion 7 (E-SUV mit 500 km Reichweite) und der Seal U DM-i (Hybrid mit 115 km E-Reichweite). Bis Ende 2025 sollen allein in Tschechien 30 Stores entstehen.
Doch BYD denkt weiter. Mit der Luxusmarke Yangwang und Hightech-Gimmicks wie dem "Krebs- oder Krabbengang" (seitliches Einparken via 4 E-Motoren) will man auch die Premium-Kunden ködern. In China schon ein Hit, in Europa könnte das zu einem echten Verkaufsschlager werden. Denn während sich Tesla mit dem Model 2 eher abschminkt, prescht BYD vor. 206.000 Exporte im Q1 (+111 Prozent) zeigen, dass die Globalisierung läuft.
Chart-Check: BYD-Aktie - kommt jetzt der Turbo?
Die BYD-Aktie ist etwas für Adrenalinfans. Über 20 Prozent Kursgewinn seit Jahresstart, weit über 50 Prozent bezogen auf ein Jahr. Im März 2025 schoss sie auf ein Allzeithoch von 50,44 Euro, dann kam der Absturz, im Rahmen der allgemeinen Marktturbulenzen mit den Trump-Zöllen bis auf 36 Euro. Nun liegt sie wieder bei knapp 39 Euro. Profis würden munkeln, dass das der Klassiker von Profit-Taking nach dem Rally-Lauf ist, aber es haben natürlich auch die weltpolitischen Nachrichten eine große Rolle gespielt.
Aber jetzt wird es spannend: Seit April kämpft die Aktie um die Rückeroberung der 40 Euro-Marke. Charttechniker sehen hier eine "Make-or-Break-Zone". Geht die Aktie darüber, dann wäre das das Sprungbrett in Richtung 45 Euro und dann weiter bis 50 Euro. Hingegen besteht das Risiko, dass bei Nichtüberwinden und Bruch nach unten der 35 Euro ein Absturz auf 30 Euro droht. Wenn dann Panik reinkommt, könnte es sogar in Richtung 25 Euro gehe n.Doch die Fundamentaldaten sprechen klar für BYD: KGV von etwasa mehr als 20 und ein PEG von 0,63 signalisieren, dass hier eher noch Luft nach oben ist. Auch der RSI hat seine starke Überkauftheit abgebaut und notiert mit einem Wert von um die 60 in einem Bereich, wo ein erneuter Anlauf nach oben möglich ist.
Tradingidee: BYD-Aktie
Ist die Aktie schon oder noch überhitzt?
Wir denken nein, siehe unsere Begründung weiter oben.
- Fundamentale: Q1-Zahlen übertrafen alle Erwartungen, Exporte explodieren, Margen steigen. Mit dem Yangwang U7 drängt BYD in profitablere Segmente.
- Charttechnik: Überkauftheit abgebaut und langfristiger Aufwärtstrend intakt. Bei Rücksetzern bis 35 Euro eher eine Einstiegschance
- Risiken: Handelskonflikte und Lithiumpreise sowie ein mögliches Tesla-Comeback mit FSD. Aber: BYD ist in China quasi Staatsprojekt und wird unterstützt.
BYD bleibt für uns der Tesla-Killer Nummer 1. Die Aktie ist zwar kein reines Schnäppchen mehr, aber dennoch günstig und weiterhin innovativ. Wer an die E-Mobilität glaubt, kommt an BYD nicht vorbei. Kaufen, halten, Dip nutzen. Dennoch geeigneten Absicherungsstop setzen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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