
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem fulminanten Aufschwung vom Vortag haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dow Jones Industrial schloss 2,50 Prozent tiefer bei 39.593,66 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab um 3,46 Prozent auf 5.268,05 Zähler nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende nach einem schwankungsanfälligen Handel um 4,19 Prozent auf 18.343,57 Punkte abwärts.
Der weiter schwelende Zollkonflikt der USA mit dem Rest der Welt bleibt das Hauptthema an den Börsen. Die US-Regierung teilte am Donnerstag mit, dass sich die von Präsident Donald Trump auf den Weg gebrachten US-Zölle gegen China auf insgesamt 145 Prozent belaufen - und nicht 125 Prozent, wie das Weiße Haus zuvor mitgeteilt hatte. Bei den früheren Angaben waren bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet, die Trump wegen Chinas Rolle bei der Herstellung der Droge Fentanyl in den vergangenen Monaten erhoben hatte.
Tags zuvor hatten die US-Anleger mit spürbarer Erleichterung auf Trumps ausgerufene Zollpause für viele Länder - außer China - reagiert. Der Dow hatte knapp 8 Prozent gewonnen, der S&P 500 fast 10 Prozent. Der Nasdaq 100 hatte sogar um mehr als 12 Prozent zugelegt.
Die überraschend etwas besser als erwartet ausgefallene Entwicklung der Verbraucherpreise im März fand angesichts der Zollthematik weniger Beachtung. Dass sich auch die Kerninflation abgeschwächt und die Konsensschätzung unterschritten habe, dürfte von der US-Notenbank Fed zwar mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen werden, hieß es seitens der Landesbank Helaba. "Angesichts der Verunsicherung wegen der Zölle ließen Fed-Vertreter aber bislang keine Eile erkennen und sind in einer abwartenden Haltung." Spekulationen auf Zinssenkungen könnten mit den aktuellen Daten aber wohl zunehmen.
Aus Branchensicht standen Energietitel besonders unter Verkaufsdruck. Sie litten unter den erheblich gesunkenen Ölpreisen. Die Aktien von Chevron, ExxonMobil und ConocoPhillips verloren zwischen 5,6 und 9,0 Prozent.
Die Aktien der "Glorreichen Sieben", also der sieben bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, gaben nach der Vortagesrally mit Verlusten zwischen 2,3 und 7,3 Prozent deutlich nach. Tags zuvor hatten die Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla Kursanstiege zwischen knapp 10 und knapp 23 Prozent verbucht.
Die Anteilsscheine von Nike sackten im Verlauf auf den tiefsten Stand seit siebeneinhalb Jahren ab und schlossen als Schlusslicht im Dow 8,3 Prozent tiefer. Der Sportartikelkonzern fertigt einen hohen Prozentsatz seiner Waren in China und leidet deshalb besonders stark unter den massiv erhöhten Einfuhrzöllen auf Waren aus der Volksrepublik.
US Steel verbilligten sich um 9,5 Prozent, weil US-Präsident Donald Trump einen Verkauf des Stahlherstellers an Nippon Steel ablehnt. Zu Wochenbeginn waren die Papiere um 16 Prozent nach oben geschnellt, als die Nachricht kursierte, dass Trump eine weitere Überprüfung des Deals angeordnet hatte. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte die Transaktion im Wert von rund 14 Milliarden Dollar kurz vor Ende seiner Amtszeit blockiert.
Die Papiere von Capri Holdings büßten nach der Bekanntgabe des Verkaufs des Luxuslabels Versace an Prada 10,6 Prozent ein./edh/men
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