
© Foto: Finanznachrichten Symbolbild für Waserstoffaktien
Seit Monaten jagt der Wasserstoff-Pionier Nel ASA von einer Talfahrt in die nächste. Penny-Stock-Status bei 0,21 Euro, die Aktie liegt deutlich unter dem 100-Tage-Durchschnitt. Somit kein Wunder, dass Anleger zunehmend die Nerven verlieren. Doch plötzlich gibt es kleine Lichtblicke. Ein 6-Millionen-US-Dollar-Deal mit der US-Marine, Trumps Zoll-Bremse und die Expansion in neue Märkte. Aber reicht das wirklich, um den Abwärtssog zu stoppen, oder ist das nur ein einzelner Strohhalm in der Brandung? Wir untersuchen für Sie, was hinter den Kursstürzen steckt und was der Chart verrät.
Wo steht Nel ASA aktuell wirklich?
Nel ASA ist für Invstoren nicht gerade ein besonderes Schmuckstück oder Aushängeschild im Depot. Mit 0,21 Euro ist die Aktie ein klassischer Pennystock, deutlich unter dem Jahreshoch, noch deutlicher unter dem Hoch aus 2023 bei 1,72 Euro. Klar, der kleine Sprung um knapp 3 Prozent diese Woche ist "nett", aber im Großen und Ganzen hängt der norwegische Wasserstoff-Spezialist wie ein "Schluck Wasser in der Kurve". Die Fundamentaldaten sehen gelinde gesagt mau aus, die Quartalszahlen nicht besser und die Analysten drücken sich vor einer Aussage.
Doch der jüngste Coup mit der US-Marine zeigt, dass Nel noch punkten kann. 6 Millionen US-Dollar für Elektrolyseur-Stacks, die U-Boote mit Sauerstoff versorgen. Das ist nicht viel, aber auch kein Pappenstiel, der unerwähnt bleiben soll. Dazu kommt Samsung E&A als neuer Großinvestor. Langsam keimt wieder sowas wie Hoffnung auf, aber der Markt bleibt volatil. Trumps Zölle Hick-Hack und die globale Energiewende-Debatte machen jeden Kursgewinn zur Zitterpartie.
Alles hängt an Donald Trump
"Alles hängt an Donald Trump", so könnte Nel's Motto zur Zeit sein. Seine temporäre Zollaussetzung hat die Börsenstimmung wieder ein wenig aufgehellt. Direkt profitiert Nel zwar nicht davon, aber der Rückenwind des Gesammarktes könnte kurzfristig ein wenig helfen. hilft. Doch der Deal mit der US-Marine ist nicht ganz schlecht, denn die Stacks werden in Connecticut gefertigt, nicht in Norwegen. Das stärkt die US-Präsenz - und umgeht vielleicht sogar zukünftige Zoll-Fallen.
Trotzdem kämpft Nel mit harten Bandagen. Die Konkurrenz schläft nicht, die Margen sind dünn, und die Schuldenuhr tickt. Der Einstieg von Samsung brachte zwar Cash, aber die lang ersehnte "Wasserstoff-Revolution" lässt immr noch auf sich warten. Und während Plug Power & Co. noch tiefer stürzen, fragt man sich: Braucht man Wasserstoff überhaupt noch als Technologie?
Chart-Check - Ist der Tiefpunkt bereits erreicht?
Der Chat sieht horrormäßig aus. Seit Monaten rauscht die Kurve bergab. Zeichen einer klaren Trendwende nach dem Einstieg von Samsung sind verpufft. Aber deutlich unterhalb des aktuellen Niveaus gab und gibt es bei 0,16 Euro charttechnischen Support. Ein paar Mutige wittern hier eine Bodenbildung. Der RSI, der zuletzt länger im Keller verweilte und "überverkauft" anzeigte ist wieder auf einem Niveau im Bereich knapp unter 50 und damit lässt er wieder viel Platz für fallende Kurse zu. Gerade bei Pennystocks kann es schnell nochmal 20 Prozent und mehr nach unten gehen. Die harte Wahrheit ist aus charttechnischer Sicht folgende: Solange die Aktie unter 0,25 Euro dümpelt, bleibt sie ein Spielball der Spekulanten. Für einen Durchbruch nach oben bräuchte es dicke Aufträge oder einen Mega-Partner, der die Aktie nachhaltig über die 0,28 Euro Marke hievt, noch besser gleich über die 0,30 Euro. Bis dahin gilt, dass es jederzeit zu Rücksetzern - auch heftiger Natur - kommen kann. Kurse unter 0,19 Euro lassen einen Test der 0,16 Euro zu und wenn diese Marke gebrochen wird, geht es weiter in Richtung 0,10 Euro. Dann ist sogar die 0,01 Euro bald in Sichtweite. Blanke Horrorvorstellung für Investierte, aber dennoch nicht ganz auszuschließen.
Manchmal hilft nur beten
Der US-Marine-Deal ist zwar cool und auch ein wenig hilfreich, aber Nel ASA bleibt ein Hochrisiko-Investment. Die Fundamentaldaten sind dünn, die Konkurrenz riesig und die Charts signalisieren weiterhin "Achtung, Gefahr - Kurs kann weiter fallen!". Wer schon drin ist, sollte überlegen: Halten für die ferne Zukunft - oder mit Verlust aussteigen, bevor der nächste Trump-Tweet vielleicht den Kurs endgültig killt.
Für Zocker könnte der aktuelle Kurs ein Lockangebot sein. Aber für seriöse Anleger eher nicht. Da fehlt einfach die Substanz. Die fehlenden Analysten-Empfehlungen sprechen Bände. Wir würden die Finger von Nel lassen, es sei denn, der Kurs maraschiert über die 0,28 bzw. die 0,30 Euro. Dann hat man zwar die ersten Prozent Anstieg verpasst, aber Luft nach oben zu alten Jahreshochs ist ja noch genügend vorhanden. Ansonsten hilft bei Nel nur beten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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