
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE
Index zuletzt +/- % +/- % YTD E-Mini-Future S&P-500 5.322,50 +0,4% -15,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 18.552,00 +0,4% -13,1% Euro-Stoxx-50 4.790,11 -0,6% -1,6% Stoxx-50 4.100,19 -0,2% -4,7% DAX 20.338,16 -1,1% +3,3% CAC 7.100,88 -0,4% -3,5% Nikkei-225 33.585,58 -3,0% -13,2% Hang-Seng-Index 20.914,69 +1,3% +2,9%
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,16 60,29 -0,2% -0,13 +1,6% Brent/ICE 63,43 63,4 +0,0% 0,03 -14,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3219,49 3175,13 +1,4% 44,36 +21,0% Silber 27,71 27,90 -0,7% -0,19 -0,1% Platin 832,02 841,65 -1,1% -9,63 -3,9% Kupfer 4,47 4,34 +3,0% 0,13 +10,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach dem erneuten Einbruch am Vortag könnte sich die Wall Street am Freitag wieder etwas erholen. Die Administration von US-Präsident Donald Trump will unter Hochdruck schnelle Zollverträge mit mehr als 70 Ländern aushandeln, die auf diese Weise höheren Abgaben auf Exporte in die USA entgingen. Die offenkundige Verhandlungsbereitschaft hebt die Stimmung am Aktienmarkt etwas und überdeckt die weitere Eskalation im Handelskrieg zwischen China und den USA. Denn China hat die Zölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent erhöht. Die Blicke der Investoren gelten dem Bankensektor mit Geschäftszahlen von JP Morgan Chase, Wells Fargo und Morgan Stanley. Blackrock steigen vorbörslich um 1,3 Prozent. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat im abgelaufenen Quartal netto etwas weniger verdient als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das verwaltete Vermögen stieg zugleich auf einen Rekordwert.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
13:30 US/Morgan Stanley, Ergebnis 1Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Dinkelacker: 20,00 EUR (Dividende) Dinkelacker: 12,00 EUR (Bonus)
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Erzeugerpreise März PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) April PROGNOSE: 54,6 zuvor: 57,0
FINANZMÄRKTE EUROPA
Leichter - Nach einem Start im Plus haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag im Handelsverlauf phasenweise deutlich ins Minus abgedreht. Zur Mittagszeit hält sich der Abschlag aber wieder im Grenzen. Für eine neuerliche Stimmungseintrübung sorgt eine weitere Eskalation im US-chinesischen Handelskonflikt. China hat seine Zölle auf US-Importe ab Samstag auf 125 Prozent erhöht. Die USA hatten ihren Zollsatz auf chinesische Importe seit vergangener Woche auf insgesamt 145 Prozent angehoben. Neben Aktien und Anleihen ist nun auch der Dollar stark unter Druck geraten vor dem Hintergrund der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Der Euro stieg im Tageshoch fast bis auf 1,1470 Dollar, das höchste Niveau seit drei Jahren, eher er wieder deutlicher zurückkam. Auch das drückt auf die Kurse, weil es Exporte aus dem Euroraum verteuert. Unter den Einzelwerten schießen Schott Pharma um fast 10 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat starke vorläufige Zahlen für das zweite Quartal 2025 vorgelegt. Die Geschäftszahlen des Wettbewerber Gerresheimer sind dagegen durchwachsen ausgefallen. Die Gerresheimer-Aktie liegt 2,5 Prozent fester.
DEVISEN
zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1337 +1,3% 1,1195 1,1187 +8,2% EUR/JPY 161,8630 +0,0% 161,8060 161,5430 -0,7% EUR/CHF 0,9272 +0,3% 0,9242 0,9271 -1,1% EUR/GBP 0,8672 +0,4% 0,8635 0,8630 +4,4% USD/JPY 142,7795 -1,2% 144,5275 144,3980 -8,2% GBP/USD 1,3072 +0,8% 1,2969 1,2963 +3,6% USD/CNY 7,1948 -0,2% 7,2105 7,2098 +0,0% USD/CNH 7,2976 -0,2% 7,3121 7,3132 -0,3% AUS/USD 0,6229 +0,1% 0,6225 0,6225 +0,6% Bitcoin/USD 82.529,35 +3,6% 79.677,10 80.308,60 -14,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar setzt seine Talfahrt fort. Der Euro stieg im Hoch fast bis auf 1,1450 Dollar, das höchste Niveau seit drei Jahren. Auch gegenüber anderen Währungen geht der Dollar sehr schwach. Die Devisenexperten der Commerzbank haben ihre Euro-Prognose aiuf 1,15 von 1,10 Dollar erhöht. Längerfristig rechnen sie weiterhin mit einer Abwertung des Dollars. Denn das Ziel der US-Regierung sei es, das US-Handelsdefizit zu eliminieren. Zölle seien nach deren Ansicht ein Instrument, um dieses Ziel zu erreichen, ein schwacher Dollar dürfte ein anderes sein. Daher dürfte Trump eine deutlichere Aufwertung der US-Währung wohl kaum tolerieren. Mit jeglicher Aufwertung gehe nun das Risiko einher, dass der US-Präsident einschreite. Und sollte das US-Handelsbilanzdefizit nicht spürbar fallen, könne eine aktive Schwächung des Dollars auf die Agenda der Regierung rücken. Darüber hinaus dürfte Trump mit seiner erratischen Zollpolitik den Glauben in den US-Exzeptionalismus dauerhaft beschädigt haben, wie auch das Vertrauen der Investoren in den Status des Dollars als sicherer Hafen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Uneinheitlich - Während einige Plätze den schwachen US-Vorgaben folgten, ging es in China inklusive Taiwan deutlicher nach oben. An der Wall Street hatten die wichtigsten Indizes tiefrot geschlossen, womit sie allerdings nur einen Teil der massiven Aufschläge vom Mittwoch wieder abgaben. Nach der Euphorie nach der dreimonatigen Aussetzung der Vergeltungszölle durch US-Präsident kehrte wieder mehr Nüchternheit ein. Zum einen, weil den globalen Märkten angesichts der unsteten US-Handelspolitik viel Unsicherheit erhalten bleibt - zum anderen, weil der Streit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, USA und China, weiter eskalierte. Dessen ungeachtet schlugen sich die chinesischen Börsen klar am besten und stiegen sogar. Hier dürften Spekulationen gestützt haben, dass Regierung und Notenbank mit Konjunkturstimuli zur Seite stehen. Zudem verfüge China schon länger über Erfahrung, was gespannte Handelsbeziehungen mit den USA betreffe, so Marktteilnehmer. Inmitten des sich verschärfenden Zollkriegs verstärkt China derweil seine Bemühungen um engere Handelsbeziehungen mit anderen Ländern. Einen positiven Stimmungsschub erhielt der chinesische Markt einem Verbandsvorschlag zur Deklaration von Halbleiterimporten, die eine Hintertür zum Umgehen von chinesischen Importzöllen sein könnte. Semiconductor Manufacturing International stiegen um 6,6 Prozent in Hongkong, Hua Hong Semiconductor gar um 15 Prozent - auch andere Sektorwerte zeigten sich sehr fest. In Tokio wirkte die Währungsseite einmal mehr negativ. Der Dollar ging über 3 Yen niedriger als zur gleichen Vortageszeit um.
CREDIT
Nach dem deutlichen Rückgang der Risikoprämien am Vortag weiten sich diese am Freitag wieder aus. Nachdem US-Präsident Donald Trump eine 90-tägige Pause bei den reziproken Zöllen mit Ausnahme Chinas verkündet hatte, und die Zölle für China sogar noch erhöhte, hat nun China seinerseits die Zölle auf US-Waren angehoben. Die Eskalationsspirale im US-chinesischen Handelskrieg dreht sich also weiter.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
ECKERT & ZIEGLER
will für 2024 eine Dividende von 50 Cent je Aktie zahlen. Die Ausschüttung für 2023 hatte das Unternehmen im Vorjahr auf 5 Cent zusammengestrichen, um neue Projekte und den Ausbau der Fertigung zu finanzieren.
GERRESHEIMER
hat im ersten Geschäftsquartal trotz Steigerungen bei Umsatz und operativem Gewinn unter dem Strich deutlich Federn gelassen. Infolge hoher Zinsaufwendungen ergab sich ein tiefrotes Finanzergebnis, und das Unternehmen wies bei den berichteten Ergebnissen einen Nettoverlust aus. Gerresheimer sieht sich aktuell nicht betroffen von den diversen Importzöllen, mit denen sich Regierungen derzeit weltweit gegenseitig überziehen und überbieten.
SCHOTT PHARMA
hat im zweiten Geschäftsquartal Umsatz und operativen Gewinn EBITDA gesteigert sowie die EBITDA-Marge verbessert. Die vorläufigen Ergebnisse liegen über den derzeitigen Markterwartungen. Für die im Dezember für das Geschäftsjahr 2025 veröffentlichte Prognose sieht sich das Unternehmen nach eigenen Angaben auf Kurs.
SÜDZUCKER
rechnet für das bis Mai laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 mit deutlich weniger EBITDA und operativem Ergebnis als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Zuckerkonzern bestätigte gleichwohl seine Prognose für das im März begonnene Geschäftsjahr. Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass sich das EU-Zuckerpreisniveau mit Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2025/26 im Oktober deutlich verbessern wird.
BAYERNLB
hat den Ausblick auf das laufende Jahr bei der Vorlage ausführlicher Geschäftszahlen für 2024 präzisiert. Das Münchner Institut rechnet 2025 nun mit einem Gewinn vor Steuern in Höhe von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro. Im Februar hatte die BayernLB zunächst mehr als eine Milliarde Euro in Aussicht gestellt.
BLACKROCK
hat im abgelaufenen Quartal netto etwas weniger verdient als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das verwaltete Vermögen stieg zugleich auf einen Rekordwert von 11,6 Billionen Dollar. Der weltgrößte Vermögensverwalter verbuchte einen Rückgang des Überschusses um 4 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar und begründete dies mit akquisitionsbedingten Kosten.
BP
rechnet nach den Veräußerungen in Ägypten und Trinidad damit, dass die Poduktion im ersten Quartal niedriger ausfallen wird als im vorherigen Quartal. Der britische Energiekonzern erklärte ferner, höhere Raffineriemargen dürften den Gewinn im ersten Quartal um 100 bis 300 Millionen Dollar erhöhen.
JD.COM
hat angekündigt, im kommenden Jahr Waren im Wert von 200 Milliarden Yuan (ca. 24 Milliarden Euro) von chinesischen Exporteuren zu kaufen, um den Herstellern bei der Umstellung auf den Binnenmarkt zu helfen.
LOGITECH
hat die Prognose für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2025/26 wegen der veränderten Zollpolitik in den USA zurückgezogen.
RECKITT BENCKISER
Der im vergangenen Jahr angestoßene Verkauf eines Portfolios von Reinigungsmitteln hat nach Informationen von Bloomberg wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der US-Zollpolitik nicht die Angebote und Bewertungen bekommen, die sich der Konsumgüterhersteller erhofft hatte.
SCANIA
hat das Industriegeschäft des Batterieherstellers Northvolt übernommen, nachdem eine Einigung mit dem Konkursverwalter des Unternehmens erzielt wurde.
STELLANTIS
hat im ersten Quartal konzernweit einen Rückgang von 9 Prozent bei den Fahrzeugauslieferungen verzeichnet.
TESLA
hat im Zollstreit zwischen den USA und China die Optionen zum Kauf der beiden Fahrzeuge Model S und Model X auf seiner chinesischen Website entfernt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 11, 2025 07:19 ET (11:19 GMT)
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