
Mutares (DE000A2NB650) trennt sich im großen Stil von Anteilen an seiner Beteiligung Steyr Motors. Wie das Unternehmen mitteilte, hat man insgesamt 910.000 Aktien zu einem Preis von je 34 Euro platziert. Wer Käufer ist, bleibt derzeit noch im Dunkeln, die Rede in der Pressemitteilung ist von qualifizierten Anlegern. In einschlägigen Chat-Boards wird natürlich vermutet, dass Großaktionärin B&C Privatstiftung, die bislang rund 9,90 % an dem österreichischen Motorenbauer hält, aufgestockt hat. Bislang konnte das allerdings nicht verifiziert werden. Insofern sind Überraschungen in den nächsten Tagen sicherlich nicht ausgeschlossen.
Für Mutares selbst ergibt sich aus diesem Geschäft ein geschätzter Bruttoemissionserlös von rund 74 Millionen Euro. Mutares hält nach der Unplatzierung noch weitere 40 % der Aktien und hat sich zu einer Lock-up-Periode von 180 Tagen verpflichtet. Allerdings mit marktüblichen Ausnahmen. Die wohl wichtigste Erkenntnis daraus:
Mutares schafft sich selbst Freiraum
Mit der Umplatzierung nimmt Mutares selbst wohl erheblichen Druck aus dem eigenen Unternehmen. Zur Erinnerung: Für dieses Jahr stellte das Unternehmen in Aussicht bzw. war im Markt erwartet worden, dass es rund zehn Exits geben könnte. In der derzeitigen unübersichtlichen Situation vor dem Hintergrund der Zoll-Kapriolen von US-Präsidenten Donald Trump ist natürlich fraglich, ob Mutares diesen doch sehr straffen Plan überhaupt vernünftig umsetzen kann. Umso wichtiger ist es, dass man mit dem nun durchgezogenen Deal bei Steyr Motors sprichwörtlich wieder vor die Welle kommt und entsprechende Einnahmen generieren kann, die am Ende dann auch bei den Dividendenausschüttungen zum Tragen kommen können.
Unser Fazit: Der sicherlich eher überraschende Deal von Mutares hinsichtlich seiner Beteiligung an Steyr mag auf den ersten Blick fast schon wie eine Verzweiflungstat ausschauen angesichts des deutlich zurückkommenden Kurses bei der Beteiligung. Allerdings hat es Mutares damit immer noch geschafft, sich hinsichtlich der Erwartungshaltung in diesem Jahr in Vorlage zu bringen und das könnte am Ende auch dem eigenen Aktienkurs weitere Stabilität verleihen. Wir würden in dieser Hinsicht Mutares eher als Kauf ansehen.
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