
© Foto: Finanznachrichten
Die Puma-Aktie sorgt schon die letzten Wochen für regen Gesprächsstoff an der Börse. Nach einem massiven Einbruch liegt der Kurs weit unter früheren Höhen, doch genau das könnte für mutige Anleger jetzt interessant sein. Während einige Investoren panisch zu Tiefstkursen verkauften, hält das Unternehmen eisern an seiner Strategie fest. Retro-Designs, neue Kollektionen und ein umgekrempeltes Marketing sollen die Marke wieder auf Kurs bringen. Die Zahlen sind zwar noch nicht so stabil und die Konkurrenz droht davonzuziehen. Könnte dennoch jetzt der Moment sein, zuzuschlagen? Wir werfen für Sie einen Blick hinter die Kulissen von Puma.
Krisenmanagement oder Neustart? So positioniert sich Puma
Seit dem Hoch im April 2022 bei 78,50 Euro hat Puma fast 60 Euro an Wert eingebüßt, prozentual sind dies über 75 %. Ein brutaler Absturz. CEO Arne Freundt gibt offen zu, dass man sich zu lange im Billigsegment verrannt habe. Jetzt wird aber radikal umgesteuert: 500 Jobs fallen weltweit weg, unwirtschaftliche Sparten werden dichtgemacht mit dem Ziel mehr Premium und weniger Massenware. Interessant ist dabei, dass trotz allem der Umsatz in 2024 währungsbereinigt um 4,4 % auf 8,8 Mrd. Euro zulegte. Doch während Adidas mit zweistelligen Wachstumszielen aufwartet, hängt Puma im einstelligen Bereich fest. Einige erinnern sich, dass seinerzeit ähnliche Tiefs früher zum Sprungbrett wurden und die Wende einleiteten. Kommt diese jetzt abermals?
Chartcheck: Wo liegt die Schmerzgrenze?
Technisch betrachtet ist die Lage sehr nervös und angespannt. Nach dem Sturz auf 18 Euro im Tief kämpft die Aktie um Halt. Chart-Profis haben klare Marken im Blick: 20,00 Euro, 18,80 Euro und jetzt auch 18 Euro gelten als kritische Unterstützungen. Reißen diese, droht sogar ein Rutsch bis 16,50 Euro - im Worst Case Richtung 14 Euro. Doch es gibt auch Lichtblicke: Ein Sprung über 23,70 Euro könnte kurzfristig deutlichen, neuen Schwung bringen, 24,80 bis 26 Euro wären dann denkbar, vielleicht sogar noch mehr. Entscheidend bleibt auch die 200-Tage-Linie, unter der der Kurs aktuell noch deutlich liegt. Solange diese nicht geknackt wird, bleibt der Abwärtssog dominant. Der RSI deutet mit einem Wert von 20 eine stärker überverkaufte Situation an. Erst wenn der RSI in Richtung 30 und darüber hinaus tendiert, kann von einer möglichen, schnelleren Trendwende gesprochen werden.
Insidertrader und Tradingidee
Trotz rotierender Alarmlampen gibt es auch gute Argumente für Puma: Das Next Level-Sparprogramm soll die operative Marge bis 2027 auf 8,5 Prozent anheben. Insider kaufen die Aktie. So z. B. Markus Neubrand, ein Vorstandsmitglied, das 4.221 Aktien zu einem Preis von jeweils 23,76 Euro erwarb. Dies war zwar schon Mitte März, aber aktuell kommt man ja noch deutlich günstiger zum Zuge. Der aktuelle Kurs um 20 Euro wirkt wie ein Schnäppchen, wenn man an die Erholung glaubt. Aber Vorsicht: Wer einsteigt, sollte klare Regeln setzen. Ein Stop-Loss z. B. bei 18 Euro, bzw. knapp darunter begrenzt das Risiko, gestaffelte Käufe dämpfen die immer noch recht hohe Volatilität. Langfristig könnte die Umstrukturierung fruchten, doch kurzfristig bleibt es dennoch riskant.
Puma ist kein Spiel für "Weichei-Trader". Wer jetzt zuschlägt, wettet auf eine Comeback-Story mit allen Risiken. Ein Einstieg knapp unter 20 Euro, abgesichert mit Stop-Loss und kleineren Etappenkäufen, könnte sich auszahlen, falls die Neupositionierung greift. Aber der Markt hasst bekanntlich die Unsicherheit. Wer jetzt mitspielt, sollte bereit sein, bei Bruch der Unterstützungen auch schnell die Reißleine zu ziehen. High Risk und eventuell dann auch High Reward. Eine andere Strategie wäre gestaffelt nach unten zuzukaufen ohne Stoppkurs. Dies ist allerdings auch noch riskanter, wenn die Aktie ihren Boden auch in Zukunft noch sucht.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen.
Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.