
Die Veganz Group AG (DE000A3E5ED2) hat einen strategisch bedeutsamen Schritt auf dem Weg zur Umwandlung in eine Holding vollzogen. Mit der Gründung der OrbiFarm GmbH am 10. April 2025 werden stille Reserven gehoben und ein neues Geschäftsfeld erschlossen, das bereits jetzt auf großes Interesse bei potenziellen Investoren stößt. Bemerkenswert: Die Post-Money-Bewertung für OrbiFarm soll bei rund 40 Millionen Euro liegen.
OrbiFarm: Revolutionäre Indoor-Farming-Technologie mit Milliardenpotenzial
OrbiFarm fokussiert sich auf die Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung revolutionärer Indoor-Farming-Technologien. Im Zentrum stehen dabei die Kultivierung von Proteinpflanzen wie Erbsen, Amaranth, Quinoa und Hanf sowie von Arzneipflanzen - darunter sogar Tabakpflanzen für die Insulinherstellung. Die Technologie basiert auf exklusiven Lizenzen der Fraunhofer-Patente für die OrbiLoop® und OrbiPlant®-Technologie.
Die bisherigen Ergebnisse aus Anbauversuchen mit Erbsenpflanzen am Fraunhofer-Institut sind beeindruckend: Der Ertrag lag bis zu 36-mal höher als bei konventionellem Anbau - und könnte durch weitere Optimierungen wie CO2-Begasung noch gesteigert werden. Eine solche Produktivitätssteigerung könnte die globale Lebensmittelversorgung revolutionieren, insbesondere in Regionen mit ungünstigen klimatischen Bedingungen.
Strategischer Investor steht in den Startlöchern
Veganz befindet sich nach eigenen Angaben in fortgeschrittenen Gesprächen mit sechs Interessentengruppen, die in das vielversprechende OrbiFarm-Projekt einsteigen wollen. Ein strategischer Investor soll bereits im zweiten Quartal 2025 mit einem Investment von 10 Millionen Euro eine Sperrminorität von 25,1 Prozent erwerben. Veganz würde in diesem Szenario mit 74,9 Prozent die Mehrheit behalten.
Das Geschäftsmodell ist schlank konzipiert: OrbiFarm wird selbst keine Anlagen bauen oder betreiben, sondern setzt auf ein Lizenzierungsmodell. Die Körber Technologies GmbH mit ihren 13.000 Beschäftigten übernimmt Konstruktion, Produktion, Bau und Instandhaltung der Anlagen. OrbiFarm kassiert Lizenzgebühren sowohl beim Verkauf der Anlagen als auch auf die jährlichen Umsätze der Betreiber.
Umbau zur Holding nimmt Gestalt an
Die Gründung von OrbiFarm ist ein wichtiger Baustein im strategischen Umbau der Veganz Group zur Holding. Nach umfangreichen Kosteneinsparungen - die Strukturkosten sollen unternehmensweit um 30 Prozent sinken - und einer Portfoliooptimierung fokussiert sich das Unternehmen nun stärker auf margenstarke Produkte und innovative Technologien.
Für das Geschäftsjahr 2024 vermeldete Veganz eine deutliche Verlustreduzierung. Das vorläufige EBITDA lag bei minus 2,3 Millionen Euro (Vorjahr: minus 6,2 Millionen Euro). Der testierte Jahresabschluss wird am 13. Mai 2025 veröffentlicht.
Mit dem Einstieg in das rasant wachsende Marktfeld der alternativen Proteine, das bis 2037 auf 74,67 Milliarden US-Dollar anwachsen soll (CAGR: 11,2 Prozent), positioniert sich Veganz strategisch neu. Bereits jetzt gibt es sieben konkrete Projekte zum Bau von OrbiFarm-Anlagen weltweit - ein vielversprechender Start für die neue Konzernstruktur.
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