
Die Augsburger Dierig Holding AG (DE0005580005) trotzt dem wirtschaftlichen Gegenwind und präsentierte für 2024 nicht nur bessere Zahlen, sondern belohnt ihre Aktionäre auch mit einer deutlichen Dividendenerhöhung. In einem von Konsumzurückhaltung und einer schwächelnden Immobilienkonjunktur geprägten Umfeld konnte der traditionsreiche Konzern seine Ertragskraft weiter ausbauen - und macht mit einem Wohnungsbauprojekt einen strategisch interessanten Schritt.
Textile Tradition trifft Immobilienkompetenz
Was viele nicht wissen: Die 1805 gegründete Dierig-Gruppe steht heute auf zwei soliden Standbeinen. Im Textilbereich, der 2024 für 34,6 Millionen Euro Umsatz sorgte, ist Dierig mit den Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel einer der Marktführer im deutschsprachigen Raum. Hinzu kommen der internationale Gewebehandel sowie technische und Objekttextilien für den Hospitality-Bereich.
Das zweite Standbein, das Immobiliensegment, steuerte 15,6 Millionen Euro zum Konzernumsatz bei - mit steigender Tendenz (+6,8 Prozent). Auf einer Grundstücksfläche von 482.000 Quadratmetern bewirtschaftet Dierig 147.000 Quadratmeter Gewerbemietflächen in Augsburg, Gersthofen und Kempten und erreicht dabei einen beachtlichen Vermietungsgrad von 95 Prozent.
Ergebnis steigt trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Bemerkenswert ist, dass der Dierig-Konzern sein Vorsteuerergebnis trotz der schwierigen Wirtschaftslage auf 4,4 Millionen Euro steigern konnte (Vorjahr: 3,7 Millionen Euro) - und das bei einem nur minimal um 0,4 Prozent auf 50,2 Millionen Euro gestiegenen Gesamtumsatz. Beide Segmente trugen positiv zum verbesserten Ergebnis bei. Als Anerkennung dieser Leistung soll die Dividende um 25 Prozent auf 25 Cent je Aktie angehoben werden.
Strategischer Einstieg in den Wohnungsbau
Ein besonderes Augenmerk verdient der Beginn der Hochbauarbeiten im Mühlbach-Quartier, mit dem Dierig strategisch in das Geschäft als Wohnungsvermieter einsteigt. Rund 210 Mietwohnungen entstehen dort, davon 85 einkommensorientiert geförderte Wohnungen in Sozialbindung. Die Bauzeit ist mit knapp zwei Jahren veranschlagt. Angesichts der anhaltenden Wohnraumknappheit in deutschen Städten könnte dieser Geschäftsbereich mittelfristig zu einem wichtigen Ertragslieferanten werden.
Für 2025 gibt sich die Unternehmensführung angesichts der geopolitischen Unsicherheiten allerdings vorsichtig und rechnet mit einem Umsatzrückgang von etwa zwei Millionen Euro und einem moderat sinkenden Ergebnis.
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