
DJ MÄRKTE EUROPA/DAX sehr fest - Apple profitiert von Zollpause
DOW JONES--Weiter sehr fest zeigen sich Europas Aktienmärkte am Montagnachmittag. Der DAX baut sein Plus leicht aus und steigt um 2,5 Prozent auf 20.892 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 2,4 Prozent auf 4.904 Punkte.
Fast alle DAX-Werte liegen im Plus, wobei Titel wie Deutsche Bank, Rheinmetall, Siemens Energy und andere um 4 bis 5 Prozent zulegen. Auch die anderen Länderbörsen in Europa zeigen ähnliche Pluszeichen. Banken stellen den stärksten Sektor mit 3,4 Prozent Plus, nachdem auch Goldman Sachs gute Quartalsdaten vorgelegt hat.
Auslöser der Rally ist die Aufweichung der Trump-Zölle für die von den USA benötigten Elektronikbauteile. Der Technologiesektor legt daher auch in Europa um 2,9 Prozent zu. Gesucht sind ferner Energie- und Rohstoffwerte, da die Sorgen vor einer Rezession nachlassen. Autowerte liegen im Schnitt 2,2 Prozent oben. Als Kurstreiber für die Konjunkturwerte wirkt zudem die chinesische Handelsbilanz. Dort sprangen die Exporte im März um 12,4 Prozent zum Vorjahr und damit dreimal stärker als erwartet. Dies deutet auf eine höhere Nachfrage aus der Weltwirtschaft als befürchtet.
Apple als Kursgewinner
Hauptgewinner der Zollpause sind wie erwartet Apple. Sie springen an der US-Börse um fast 7 Prozent und ziehen damit auch Chip-Maschinenhersteller wie ASML um 3,3 Prozent nach oben. Händler weisen aber darauf hin, dass es aktuell nur um eine kurzfristige Zwischenlösung geht: Denn Handelsminister Howard Lutnick machte am Sonntag klar, dass es diese Zollpause nur einen oder zwei Monate geben werde: "Das ist keine permanente Ausnahme", sagte er gegenüber ABC. Die Unsicherheiten über die US-Zölle werden daher weiter andauern. "Es ist doch illusorisch zu glauben, dass Apple binnen zwei Monaten eine iPhone-Produktion in den USA hochziehen kann", sagt ein Händler.
Das Land verfüge nicht mehr über die notwendige Infrastruktur so wie Zuliefererbetriebe. Das Problem dürfte noch offensichtlicher werden, sobald auch andere Sektoren wie die Pharmabranche unter Strafzölle fallen. "Man hat sich nur Zeit für Verhandlungen erkauft", so der Händler.
Immenser Vertrauensschaden für USA
Die aktuelle Markterholung sollte daher nicht fortgeschrieben werden: Auch die Analysten von Sentix sehen sie daher nur als erste Bärenmarktrally. Zwar habe das Zurückrudern von US-Präsident Trump in der Zollpolitik den Märkten geholfen. "Doch es ist jetzt nichts mehr, so wie es vorher war", sagt Sentix-Analyst Patrick Hussy: "Der angerichtete (Vertrauens-)Schaden ist immens."
Von Analysten zu Einzelaktien heißt es, gerade vor Beginn der Berichtssaison befinde man sich in einem Informationsvakuum. Es sei nicht mehr möglich, den künftigen Cashflow der Unternehmen zu prognostizieren, da es keine haltbaren Annahmen zu ihrer Kostenstruktur als auch zu den Zinsen gebe.
Banken mit Goldman Sachs vorn
Banken führen in Europa die Gewinner an, Deutsche Bank dazu mit 5,4 Prozent den DAX. Denn neben guten Goldman-Zahlen hat die UBS ihr Kursziel für die Deutsche Bank auf 23 von 20 Euro erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. Goldman (+2,3%) hat wie auch andere US-Investmentbanken die Erwartungen übertroffen. Vor allem das volatile Auf und Ab der Kurse sorgte für hohen Aktienumsatz.
Da auch Solarkomponenten von den US-Zöllen zunächst verschont bleiben, springen SMA Solar um über 12 Prozent. Zu den sehr wenigen Verlierern zählen Salzgitter mit 1,9 Prozent Minus. Hier wurden die Übernahmegespräche mit dem Konsortium aus GP Günter Papenburg und TSR Recycling GmbH und & Co. KG auf Grund "signifikant unterschiedlicher Vorstellungen über den aktuellen und zukünftigen Unternehmenswert" abgebrochen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.903,52 +2,4% 116,29 -2,2% Stoxx-50 4.191,11 +2,3% 93,46 -4,9% DAX 20.892,44 +2,5% 518,34 +2,3% MDAX 26.464,23 +2,7% 689,97 +0,7% TecDAX 3.374,39 +2,3% 76,96 -3,5% SDAX 14.770,47 +2,3% 329,53 +5,3% CAC 7.264,69 +2,3% 159,89 -3,7% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1326 +0,0% 1,1321 1,1187 +9,8% EUR/JPY 162,6585 -0,1% 162,7435 161,5430 +0,1% EUR/CHF 0,9338 +0,7% 0,9270 0,9271 -0,9% EUR/GBP 0,8609 -0,4% 0,8643 0,8630 +5,0% USD/JPY 143,6205 -0,1% 143,7855 144,3980 -8,8% GBP/USD 1,3155 +0,4% 1,3097 1,2963 +4,5% USD/CNY 7,2150 +0,4% 7,1859 7,2098 -0,3% USD/CNH 7,3126 +0,4% 7,2825 7,3132 -0,7% AUS/USD 0,6292 -0,2% 0,6302 0,6225 +1,6% Bitcoin/USD 84.458,10 +1,1% 83.562,75 80.308,60 -10,3% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,63 61,54 +0,1% 0,09 +1,6% Brent/ICE 64,95 64,59 +0,6% 0,36 -13,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3202,84 3237,46 -1,1% -34,62 +23,4% Silber 28,25 28,55 -1,1% -0,30 +1,9% Platin 840,49 835,06 +0,7% 5,43 -4,9% Kupfer 4,57 4,52 +1,1% 0,05 +12,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 14, 2025 10:02 ET (14:02 GMT)
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.