
Die Weimarer IBU-tec advanced materials AG (DE000A0XYHT5) hat ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025 veröffentlicht - und setzt dabei klare Prioritäten. Während der Umsatz mit 43-45 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von rund 50,6 Millionen Euro liegen soll, steht eine deutliche Steigerung der Profitabilität im Mittelpunkt der Strategie.
IBU-tec rechnet mit vervielfachtem EBITDA
Für 2025 wird eine EBITDA-Marge von 7,0-9,0 Prozent angepeilt - ein beachtlicher Sprung nach vermutlich nur 1,4-2,0 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. In absoluten Zahlen bedeutet dies eine Vervielfachung des operativen Ergebnisses. Eine bemerkenswerte Trendwende, nachdem das Unternehmen 2024 offenbar mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen hatte.
Besonders die Tochtergesellschaft BNT Chemicals belastete den Konzern im vergangenen Jahr mit einem negativen EBITDA von 1,6 Millionen Euro. Die Schwäche der chemischen Industrie und eine gesunkene Nachfrage nach Glascoating-Produkten in Europa zwangen das Management zum Handeln. Eine umfassende Restrukturierung wurde bereits im vierten Quartal 2024 eingeleitet, mit Personalkosten-Einsparungen von rund 25 Prozent und Reduktion der betrieblichen Aufwendungen um circa 30 Prozent.
Batteriematerialien als Hoffnungsträger
Hoffnung macht hingegen die Entwicklung im Bereich Batteriematerialien, wo der Auftragseingang 2024 mit rund 13 Millionen Euro etwa 28 Prozent über dem Vorjahr lag. CEO Jörg Leinenbach betont, dass neben der Profitabilitätssteigerung vor allem das "Erreichen wirtschaftlich sehr bedeutsamer Meilensteine im Batteriematerialbereich" zu den Hauptzielen für 2025 gehört.
Die in der "IBU2025-Strategie" formulierten Umsatz- und Ergebnisziele verschieben sich allerdings um zwei bis drei Jahre. Als Grund nennt das Unternehmen die aktuelle Wirtschaftsschwäche und die langsamer als erwartet verlaufende Entwicklung der Elektromobilität. Grundsätzlich hält IBU-tec jedoch an seinen ambitionierten Zielen fest: In zwei bis drei Jahren sollen Umsatzerlöse von jährlich 102-130 Millionen Euro möglich sein, bei einer EBITDA-Marge von mehr als 20 Prozent.
Ob dieser Turnaround gelingt, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Fokussierung auf Profitabilität statt bloßes Wachstum könnte jedoch der richtige Ansatz sein, um das Unternehmen langfristig auf Erfolgskurs zu bringen. Der testierte Jahresabschluss 2024 wird in der ersten Mai-Hälfte veröffentlicht - dann wird sich zeigen, auf welcher Basis der Neustart erfolgt.
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