
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung hat der EuroStoxx 50 am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Die Entwicklung stand einmal mehr im Bann der US-Zollpolitik. Aber auch Unternehmensnachrichten hinterließen Spuren.
Der Eurozonen-Leitindex gab geringfügig auf 4.966,50 Punkte nach. Bei dem Schweizer SMI stand bei 11.598,62 Punkten ein Minus von 0,10 Prozent zu Buche. Der britische FTSE 100 baute seine Vortagesgewinne etwas aus und stieg um 0,32 Prozent auf 8.275,60 Punkte.
Im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt gab es ernüchternde Signale. So bleibt US-Präsident Donald Trump im Konflikt mit China hart. Im Handelsverlauf gaben dann aber Meldungen über eine Verhandlungsbereitschaft Pekings etwas Auftrieb. China sei durchaus offen für Gespräche mit den USA im zuletzt eskalierten Handelskrieg zwischen beiden Ländern, knüpfe diese aber offenbar an zahlreiche Bedingungen, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Von Trump etwa fordere China mehr Respekt.
Für eine Fortsetzung der Erholung reichte all dies nicht, denn angesichts der wechselhaften Entwicklung hielten sich die Anleger zurück. "Die Investoren bleiben weiterhin sehr vorsichtig und agieren sehr selektiv", stellte Marktteilnehmer Andreas Lipkow fest. "Es gibt derzeit zu viele offene Fragen und kaum nachvollziehbare Prognosen, wie sich die globale Konjunktur in den kommenden Quartalen entwickeln wird."
Dies spiegelte sich auch in den Gewinnen der defensiven Branchen wider, die sich gegen den Gesamtmarkt im Plus hielten. Mit Nahrungsmittelherstellern und Versorgern standen die bekannten Sektoren an der Spitze. Auch die zinssensiblen Immobilienwerte waren gefragt. Rückläufige Renditen am Anleihemarkt gaben Rückenwind. Zu mehr als kleinen Zuwächsen reichte es aber nicht.
Eindeutiger sah es am Tabellenende aus. Hier ragten Technologiewerte mit einem deutlichen Minus hervor. Dabei belasteten gleich mehrere Faktoren. So gab es ungünstige Nachrichten von Nvidia . Die Liefereinschränkungen führen bei dem US-Chiphersteller zu Einbußen in Milliardenhöhe. Der Konzern wird eine Belastung von 5,5 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit Lagerbeständen und Kaufzusagen verbuchen.
Den Sektor zogen auch die Verluste des Schwergewichts ASML nach neuen Geschäftszahlen nach unten. Dabei schlugen weniger die Resultate als die Aufträge ins Kontor. Sie bewegten sich am unteren Ende der Erwartungen, betonte Analyst Andrew Gardiner von der Bank Citigroup. ASML verloren als klares Schlusslicht im EuroStoxx mehr als fünf Prozent.
Die Papiere von Nordea gewannen in Stockholm 1,7 Prozent. Die skandinavische Bank habe ein solides Quartal absolviert, schrieb der Experte Alexander Demetriou vom Analysehaus Jefferies./la/he
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