
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Powell warnt vor schwierigen Entscheidungen wg Trumps Handelskrieg
Fed-Chairman Jerome Powell hat davor gewarnt, dass die Zentralbank vor schwierigen Abwägungen stehen könnte, wenn sie versucht, die US-Wirtschaft vor den Folgen des von Präsident Trump initiierten Handelskriegs zu schützen. Steigende Zölle, die die Verbraucherpreise in die Höhe treiben und gleichzeitig die Wirtschaftstätigkeit schwächen, würden die Zentralbank in die unangenehme Lage versetzen, entscheiden zu müssen, ob sie sich auf ihr Ziel konzentriert, eine niedrige Inflation zu fördern, oder auf ihr Mandat, einen gesunden Arbeitsmarkt zu unterstützen, sagte Powell laut veröffentlichtem Redetext in Chicago. "Wir könnten uns in einem schwierigen Szenario wiederfinden, in dem unsere beiden Mandatsziele in Konflikt stehen", so Powell.
Powell: Märkte tun, was sie tun müssen
Fed-Chairman Jerome Powell findet die schweren Verluste an den Finanzmärkten angesichts der handelspolitischen Vorgänge nachvollziehbar. Auf die Frage, ob es so etwas wie einen "Fed put" gebe - die Notenbank also die Zinsen wegen der Verluste am Aktienmarkt senken würde - , sagte Powell, die Märkte täten, das was man von ihnen erwarte. Die jetzt auf dem Tisch liegenden Zölle seien höher als die Smoot-Hawley-Zölle der 1930er Jahre. Das seien "fundamentale Veränderungen".
Powell: Fed bietet anderen Zentralbanken weiter Swap Lines an
Die US-Notenbank wird andere Zentralbanken nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell weiterhin mit Dollar-Liquidität versorgen. "Die Swap Lines sind sehr gut für die US-Konsumenten", sagte er in einer Veranstaltung des Peterson Institute. Powell bezog sich dabei auf die Tatsache, dass der Dollar weltweit eine wichtige Rolle als Finanzierungswährung spielt. Verknappt sich das globale Dollar-Angebot, müssen Investoren Dollar-Assets, zum Beispiel Aktien, verkaufen. Das belastet die US-Aktienmärkte und damit auch die Konsumenten, deren Altersvorsorge maßgeblich auf Aktien beruht.
Powell: Handelspolitik entfernt Fed von ihren Zielen
Die von US-Präsident Donald Trump verhängten beziehungsweise angekündigten Importzölle werden nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell die Inflation steigern und die Beschäftigung senken. "Die Wirkungen der Handelspolitik werden uns wahrscheinlich etwas von unseren Zielen entfernen. Ich denke, dass wir dabei dieses Jahr nicht viele Fortschritte machen werden", sagte er in einer Konferenz des Peterson Institute. Er hoffe, dass man nächstes Jahr wieder auf diesen Pfad zurückkehren werde.
Japans Exportwachstum schwächt sich im März ab
Die japanischen Exporte sind im März den sechsten Monat in Folge gestiegen. Aber das Wachstum hat sich verlangsamt, da die Sorgen über die Zölle von US-Präsident Trump den Welthandel zu belasten beginnen. Die Exporte stiegen im vergangenen Monat um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, verglichen mit einem Anstieg von 11,4 Prozent im Februar, wie aus am Donnerstag vom Finanzministerium veröffentlichten Daten hervorgeht. Vom Datenanbieter Factset befragte Ökonomen hatten ein Plus von 4,3 Prozent prognostiziert. Die Importe stiegen um 2,0 Prozent.
Südkoreas Notenbank senkt Wachstumsprognose und hält Zinsen stabil
Die Südkoreanische Notenbank sieht die bisherige Wachstumsprognose von 1,5 Prozent für dieses Jahr nicht mehr als erreichbar an. Der Gouverneur der Bank of Korea (BoK), Rhee Chang-yong, kündigte eine Senkung der Wachstumsprognose an. Den Leitzins von 2,75 Prozent hielt die Zentralbank wie von den meisten der befragten Ökonomen erwartet stabil, nachdem sie ihn im Februar sowie im Oktober und November jeweils gesenkt hatte.
BoJ/Nakagawa: US-Zollpolitik großes Risiko für Japans Wirtschaft
Die US-Handelspolitik ist nach Aussage eines Ratsmitglieds der Bank of Japan (BoJ) eines der größten Risiken für die wirtschaftlichen Aussichten Japans. "Da das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen weitgehend von der künftigen Zollpolitik abhängt, ist es notwendig, die Entwicklungen mit großer Wachsamkeit zu verfolgen", sagte Junko Nakagawa. Angesichts der Unvorhersehbarkeit der Handelsgespräche zwischen den USA und Japan erwarten Ökonomen, dass die BoJ ihren Leitzins am 1. Mai bei 0,5 Prozent belässt.
Deutsche Erzeugerpreise im März niedriger als erwartet
Der Preisdruck auf Produzentenebene in Deutschland ist im März gering geblieben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sanken die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent und lagen um 0,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,1 Prozent und eine Jahresteuerung von 0,3 Prozent prognostiziert. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent und auf Monatssicht um 0,2 Prozent.
Auftragsbestand deutscher Industrie steigt im Februar etwas
Der preisbereinigte Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands hat im Februar etwas zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg er gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent. Die Reichweite des Auftragsbestands erhöhte sich auf 7,7 (Januar: 7,6) Monate.
Deutscher Gastgewerbeumsatz sinkt im Februar deutlich
Der preisbereinigte Umsatz in deutschen Gastgewerbe ist im Februar deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank er gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent und lag um 3,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten ein monatliches Umsatzminus von 1,0 Prozent. Auf Jahressicht sank der Umsatz um 1,1 Prozent. In der Gastronomie ging der Umsatz um 2,7 Prozent auf Monats- und 4,3 Prozent auf Jahressicht zurück.
Zahl der Wohnbaugenehmigungen in Deutschland sinkt im Februar
Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland hat im Februar unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurde der Bau von 17.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,3 Prozent oder 400 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2024. Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich nach zwei Monaten des Anstiegs wieder zurück. Im Zeitraum von Januar bis Februar 2025 wurden 35.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,1 Prozent oder 700 mehr als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Neuseeland 1Q Verbraucherpreise +2,5% (PROGNOSE: +2,3%) gg Vorjahr
Neuseeland 1Q Verbraucherpreise +0,9% (PROGNOSE: +0,7%) gg Vorquartal
Schweiz März Handelsbilanz Überschuss 5,300 Mrd CHF
Schweiz März Exporte 27,624 Mrd CHF
Schweiz März Importe 22,324 Mrd CHF
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April 17, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
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