
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
SAP hat sein Cloud-Wachstum im ersten Quartal beibehalten und den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Walldorfer Software-Konzern. Das Umfeld sei von hoher Dynamik und Unsicherheit geprägt und die weitere Entwicklung schwer einzuschätzen. SAP hat sich für dieses Jahr ein währungsbereinigtes Cloud-Wachstum von 26 bis 28 Prozent auf 21,6 bis 21,9 Milliarden Euro vorgenommen. Cloud- und Software zusammengenommen sollen um 11 bis 13 Prozent auf 33,1 bis 33,6 Milliarden Euro zulegen. Das Non-IFRS-Betriebsergebnis wird bei 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro gesehen nach 8,15 Milliarden 2024.
Nachfolgend die Erstquartalszahlen und die Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):
BERICHTET PROG PROG 1. QUARTAL 2025 1Q25 ggVj 1Q25 ggVj 1Q24 Operative Marge 27,2 -- 24,6 -- 19,1 Umsatzerlöse 9.013 +12% 9.104 +13% 8.041 Cloud- und Softwareerlöse 7.938 +14% 7.995 +15% 6.960 Softwarelizenzen 183 -10% 155 -24% 203 Softwaresupport 2.761 -2% 2.772 -2% 2.829 Clouderlöse 4.993 +27% 5.063 +29% 3.928 Operatives Ergebnis 2.455 +60% 2.221 +45% 1.533 Ergebnis nach Steuern 1.681 +78% 1.507 +60% 944 Ergebnis je Aktie 1,44 +78% 1,29 +59% 0,81 Current Cloud Backlog 18.202 +28% 18.336 +29% 14.179 Freier Cashflow 3.583 +36% 2.533 -4% 2.642
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 FR/Essilor-Luxottica SA, Umsatz 1Q
07:20 SE/Volvo AB, Ergebnis 1Q
07:30 FR/Danone SA, Umsatz 1Q
08:00 GB/Reckitt Benckiser Group plc, Trading Update 1Q
09:00 NL/Just Eat Takeaway.com NV, Trading Update 1Q
12:30 US/AT&T Inc, Ergebnis 1Q
12:30 US/GE Vernova Inc, Ergebnis 1Q
13:00 US/Philip Morris International Inc, Ergebnis 1Q
13:30 US/Boeing Co, Ergebnis 1Q
17:45 FR/Kering SA, Ergebnis 1Q
22:00 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 1Q
22:01 US/Texas Instruments Inc, Ergebnis 1Q
Im Tagesverlauf:
- CN/BYD Co Ltd, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
-FR 09:15 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 47,6 zuvor: 47,9 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 48,1 zuvor: 48,5 Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: k.A. zuvor: 48,0 -DE 09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 50,3 zuvor: 50,9 Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,0 zuvor: 51,3 09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 47,6 zuvor: 48,3 -EU 10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 50,5 zuvor: 51,0 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 47,5 zuvor: 48,6 Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,4 zuvor: 50,9 -GB 10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 51,6 zuvor: 52,5 Einkaufsmanagerindex(PMI) verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 44,2 zuvor: 44,9 -US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 52,8 zuvor: 54,4 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 49,5 zuvor: 50,2 16:00 Neubauverkäufe März PROGNOSE: +1,3% gg Vm zuvor: +1,8% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 21.929,00 +2,3% Nikkei-225 (Tokio) 34.807,24 +1,7% Hang-Seng (Hongk.) 22.126,90 +2,6% Schanghai-Comp. 3.302,06 +0,1% Dienstag: DAX 21.293,53 +0,4% DAX-Future 21.603,00 +1,1% XDAX 21.439,37 +0,7% MDAX 27.278,11 +0,5% TecDAX 3.423,66 +0,3% SDAX 15.104,28 -0,0% Euro-Stoxx-50 4.961,45 +0,5% Stoxx-50 4.234,44 +0,0% Dow-Jones 39.186,98 +2,7% S&P-500 5.287,76 +2,5% Nasdaq Composite 16.300,42 +2,7%
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: "Trump hat die Märkte weiter fest im Griff", so ein Marktteilnehmer. Die Achterbahnfahrt wird sich am Mittwoch voraussichtlich fortsetzen, wobei nun wieder steigende Kurse erwartet werden. Aus dem US-Handelsministerium kamen Aussagen, die US-Regierung setze auf eine Einigung im Handelsstreit mit China. Zudem soll Trump nun doch keine Pläne zum Entlassen von US-Notenbankchef Jerome Powell haben. Daraufhin ging es an der Wall Street am Dienstag im Verlauf steil aufwärts, und die gute Stimmung wird nun über Asien auch nach Europa überschwappen. Der Dollar zieht nun ebenfalls wieder an, der Bund-Future kann seine jüngsten Aufschläge trotzdem nahezu verteidigen. Gestützt wird die Stimmung für den DAX aber auch von starken Quartalszahlen von SAP, der Kurs des Index-Schwergewichts steht am Mittwoch voraussichtlich vor einem besonders kräftigen Erholungsschub.
Rückblick: Freundlich - Europas Börsen haben sich den Turbulenzen der US-Märkte am Dienstag entziehen können. Stärkere Abschläge zur Eröffnung wurden schnell zum Kauf genutzt. "Das Kapital fließt nach Europa", sagte ein Marktteilnehmer. Auch wenn es am Dienstagnachmittag eine Gegenbewegung an den US-Börsen und beim Dollar nach den starken Verlusten am Vortag gab, wurden die andauernden Attacken von US-Präsident Donald Trump gegen den Präsidenten der US-Notenbank, Jerome Powell, als besonders negativ für die US-Börsen bezeichnet. Die unabhängige US-Notenbank gilt an den Börsen als einer der wichtigsten Stabilitätsanker. Novo Nordisk (-7,4%) gerieten mit positiven Testergebnissen der Abnehmpille Orforglipron des Wettbewerbers Eli Lilly unter Druck. L'Oreal reagierten mit einem Plus von 6,3 Prozent auf das Zahlenwerk zum ersten Quartal, in dem die Umsatzerwartung übertroffen wurde.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Im DAX wurde ein noch stärkeres Plus von SAP verhindert. Der Kurs des Schwergewichts verlor vor den Quartalszahlen am Abend nach US-Börsenschluss 3,3 Prozent. Autoaktien waren gesucht. VW gewannen 3,2, Mercedes-Benz 2,4 und BMW 2,2 Prozent. "Der Markt setzt darauf, dass es während der 90-tägigen Pause bei den reziproken Zöllen Verhandlungsergebnisse gibt", sagte ein Marktteilnehmer. Bayer zogen um 2,2 Prozent an. Bayer-Chef Bill Anderson schließt in der vorab veröffentlichten Rede für die Hauptversammlung des Konzerns einen Ausstieg aus dem Glyphosat-Geschäft in den USA nicht aus. Im Handel sorgte das für Spekulationen über einen Verkauf der Tochter Monsanto.
XETRA-NACHBÖRSE
SAP wurden beim Broker Lang & Schwarz nach Vorlage von Erstquartalszahlen und nach Bestätigung des Ausblicks rund 5 Prozent höher gestellt auf rund 230 Euro.
USA - AKTIEN
Sehr fest - Die kräftigen Verluste vom Ostermontag wurden komplett wieder wettgemacht. Da hatten Berichte für Verkäufe gesorgt, wonach US-Präsident Donald Trump US-Notenbankchef Jerome Powell im Visier haben und damit an der Unabhängigkeit der Notenbank sägen soll, weil er diesen für zu zögerlich im Hinblick auf Zinssenkungen hält. Einen Tag später befeuerten Hoffnungen auf günstige US-Zollabschlüsse die Kauflaune. US-Finanzminister Bessent hatte im Konflikt mit China eine kurzfristige Deeskalation in Aussicht gestellt. China warnte derweil Länder, sich mit den USA auf Handelsabkommen einzulassen, die Chinas Interessen schaden könnten. Und die USA verhängten hohe Zölle auf Solarenergieprodukte aus vier südostasiatischen Ländern. Die Aktie des US-Solarherstellers First Solar profitierte davon mit einem Plus von 11,5 Prozent. Verizon übertraf mit den Geschäftszahlen für das erste Quartal die Erwartungen, teilte aber auch mit, dass mehr Kunden als erwartet ihre Telefonverträge gekündigt hätten. Die Aktie hinkte mit einem Plus von 0,6 Prozent dem breiten Markt hinterher. Für 3M ging es um 8,1 Prozent nach oben nach einem bestätigten Ausblick für 2025. Für das erste Quartal meldete der Mischkonzern einen bereinigten Gewinn und einen Umsatz über den Erwartungen. Der Luftfahrtechnik- und Verteidigungskonzern RTX übertraf bei bereinigtem Gewinn und Umsatz zwar die Erwartungen, enttäuschte aber mit dem Ausblick. Der Kurs sackte um 9,8 Prozent ab. In der gleichen Branche stürzten Northrop Grumman um rund 13 Prozent ab, nachdem das Unternehmen die Erwartungen der Analysten verfehlt und zudem die Prognose für den Gewinn gesenkt hatte.
USA - ANLEIHEN
Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen nach dem Anstieg vom Vortag kaum verändert, die Zehnjahresrendite lag bei knapp 4,40 Prozent. Dass der Internationale Währungsfonds seine Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum im laufenden und kommenden Jahr wegen der von den USA verhängten beziehungsweise angedrohten Einfuhrzöllen senkte, wurde lediglich zur Kenntnis genommen. Am Markt werde dies schon längst gespielt, hieß es. Die Weltwirtschaft dürfte laut "Referenzprognose" 2025 um 2,8 (Januar-Prognose: 3,3) Prozent wachsen und 2026 um 3,0 (3,3) Prozent, so der Währungsfonds.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Di, 17:08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1393 +0,2% 1,1366 1,1485 +11,2% EUR/JPY 161,6515 -0,2% 161,9340 161,6535 -0,5% EUR/CHF 0,9371 +0,1% 0,9361 0,9341 -0,4% EUR/GBP 0,8560 +0,1% 0,8551 0,8581 +4,1% USD/JPY 141,8830 -0,4% 142,4895 140,7580 -10,5% GBP/USD 1,3310 +0,1% 1,3295 1,3383 +6,8% USD/CNY 7,2009 +0,1% 7,1943 7,2067 -0,0% USD/CNH 7,2989 -0,1% 7,3040 7,3119 -0,5% AUS/USD 0,6397 +0,4% 0,6370 0,6393 +3,6% Bitcoin/USD 93.409,70 +0,5% 92.972,00 91.196,30 -6,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar erholte sich nach dem Rücksetzer am Vortag wie die Aktien deutlich. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1423 Dollar gehandelt. Er war am Vortag von knapp 1,14 bis auf rund 1,1560 Dollar nach oben geschnellt.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,27 63,94 +0,5% 0,33 +1,6% Brent/ICE 68,04 67,82 +0,3% 0,22 -9,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Hoffnung auf günstig ausfallende Zollverhandlungen verhalf auch den Ölpreisen zu einer Erholung. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen um etwa 1,2 Prozent.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.346,11 3.382,55 -1,1% -36,45 +30,4% Silber (Spot) 28,77 28,62 +0,5% 0,15 +1,5% Platin (Spot) 847,41 847,7 -0,0% -0,29 -4,1% Kupfer 4,90 4,88 +0,5% 0,02 +20,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Gold war in seiner Funktion als sicherer Hafen nur anfangs weiter gesucht. Der Preis erreichte bei seiner Rekordjagd erstmals die 3.500er Marke. Zuletzt kostete die Feinunze vor dem Hintergrund der Erholung am Aktienmarkt aber nur noch 3.379 Dollar, knapp 43 Dollar weniger als am Vortag.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR
STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND
Die Steuereinnahmen es deutschen Staats (ohne Gemeindesteuern) haben im März 11 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Wie das Bundesfinanzministerium (BMF) mitteilte, legte das Aufkommen aus den Gemeinschaftsteuern, die den größten Teil des Steueraufkommens ausmachen, auf Jahressicht um ebenfalls 11 Prozent zu. Bei den Ländersteuern betrug der Anstieg rund 22 Prozent, bei den Bundessteuern 7 Prozent.
USA - Handelspolitik
- Das Weiße Haus prüft derzeit 18 Handels-Vorschläge. Zudem treffe sich das Team von Präsident Donald Trump diese Woche mit Vertretern von 34 Ländern. Die USA "bereiten die Bühne für einen Deal" mit China, sagte eine Pressesprecherin. Es habe aber keine direkten Gespräche zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping gegeben.
- Der türkische Finanzminister sieht sein Land als möglichen Profiteur, sollten die derzeitigen Handelskonflikte zwischen dem Westen und Asien anhalten. "Wenn die USA ihren derzeitigen Kurs gegenüber China und anderen asiatischen Ländern fortsetzen, ist die Türkei eines der wenigen Länder mit einer beträchtlichen Produktionskapazität", sagte Finanzminister Mehmet Simsek beim Atlantic Council auf der Frühjahrstagung des IWF und der Weltbank in Washington, D.C. Das könnte türkische Fabriken für die USA und die Europäische Union attraktiver machen.
DELIVERY HERO
zieht sich aus Thailand zurück. Wie Delivery Hero mitteilte, wird die Asien-Tochter Foodpanda zum 23. Mai in Thailand den Betrieb ihrer Plattform sowie der Essens- und Lebensmittellieferdienste einstellen. Delivery Hero werde sich weiterhin auf andere Teile der APAC-Region konzentrieren, in denen das Unternehmen "höheres Ertragspotenzial" sieht.
TESLA
Der Nettogewinn ist im ersten Quartal um 71 Prozent eingebrochen auf 409 Millionen Euro. Der Elektroautopionier meldete einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 27 Cent, während Analysten mit 41 Cent deutlich mehr erwartet hatten. Der Umsatz sank nach einem starken Rückgang der Automobilverkäufe, einschließlich zweistelliger prozentualer Rückgänge in wichtigen Märkten wie den USA, China und Deutschland, um 9,0 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar. Das Unternehmen meldete außerdem eine operative Marge von 2,1 Prozent, verglichen mit 5,5 Prozent im Vorjahr. Tesla gab keinen Ausblick ab und erklärte, es sei schwierig, die Auswirkungen der sich verändernden globalen Handelspolitik auf die Lieferketten in der Automobil- und Energiebranche, die Kostenstruktur und die Nachfrage nach langlebigen Gütern und damit verbundenen Dienstleistungen zu messen.
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April 23, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)
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