
Für bis zu 250 Millionen Euro übernimmt Hometogo die Schweizer Interhome-Gruppe. Für den seit 2021 börsennotierten Berliner Ferienhausvermittler ist das ein transformatorischer Deal, der die Unternehmensgröße fast verdoppelt. Vor allem aber soll die Integration der wesentlich reiferen Interhome-Gruppe die Profitabilität und den Cashflow von Hometogo deutlich verbessern. "Auch dank der Integration von Interhome wird Hometogo ab jetzt dauerhaft Free-Cashflow-positiv sein", kündigt Hometogo-CFO Steffen Schneider gegenüber FINANCE-TV an. "Unser großes Vorbild ist Booking.com, das zu einer echten Cash-Maschine geworden ist." Doch zunächst gilt es, Interhome zu integrieren und den Kapitalmarkt davon zu überzeugen, dass sich der Schachzug mittelfristig tatsächlich auch auszahlen wird. Seit der Übernahme ist der schon lange Zeit dahin dümpelnde Aktienkurs der Buchungsplattform noch weiter gefallen - auch, weil mehr als die Hälfte des initialen Kaufpreises von 160 Millionen Euro kurz nach der Deal-Ankündigung über eine Kapitalerhöhung refinanziert wurde. Die übrige Summe von bis zu 90 Millionen Euro wird in Form von "deferred payments" im Laufe der nächsten Jahre an den Verkäufer Migros fließen. "Das war eine stark umkämpfte Transaktion", räumt Schneider mit Blick auf die kritische Aufnahme durch den Kapitalmarkt ein. "Aber wir kennen Interhome schon sehr lange, und das nimmt - zum Beispiel bei der Integration - einige typische M&A-Fallstricke aus diesem speziellen Deal heraus." Ob der Interhome-Deal ein finanzieller Kraftakt für Hometogo ist, wie hoch die Synergien ausfallen könnten und warum er so überzeugt von dem Deal ist, dass er die Akquisition öffentlich als "hochgradig wertschaffend" bezeichnet hat, das erklärt Steffen Schneider im Interview mit FINANCE-TV.