
DJ S&P Global: Deutsche Wirtschaft schrumpft im April
Von Andreas Plecko
DOW JONES--Die deutsche Wirtschaft ist im April in den rezessiven Bereich gerutscht, da Sorgen über Zölle und die Unsicherheit die Geschäftsaussichten sinken ließen und auch die Nachfrage belasteten. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 49,7 von 51,3 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 51,0 erwartet.
Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 48,0 von 48,3 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 47,6 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging zurück auf 48,8 von 50,9 Punkten. Die Prognose hatte auf 50,3 gelautet. "Man könnte sagen, dass das exportorientierte Wachstumsmodell Deutschlands vor einigen ernsthaften Herausforderungen steht, aber die Zollpolitik der USA hat bislang noch nicht zu einem größeren Einbruch in der Industrie geführt", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank.
"Tatsächlich ist es den Herstellern gelungen, ihre Produktion zum zweiten Mal in Folge zu steigern und sogar einen leichten Anstieg der Exportaufträge zu verzeichnen, was seit Anfang 2022 nicht mehr der Fall war", ergänzte de la Rubia." Das ist ziemlich beeindruckend und könnte auf die Hoffnung auf Kompromisse mit den USA sowie auf die gut diversifizierten Exportziele Deutschlands zurückzuführen sein."
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April 23, 2025 03:44 ET (07:44 GMT)
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