
Die Epigenomics AG (DE000A37FT41) muss für das Geschäftsjahr 2024 einen deutlich höheren Verlust als ursprünglich prognostiziert ausweisen. Wie das Heidelberger Biotech-Unternehmen mitteilte, liegt der Jahresfehlbetrag mit 3,35 Millionen Euro erheblich über der im Januar kommunizierten Prognose von rund 1,0 Millionen Euro.
Trump-Politik belastet US-Biotech-Investitionen
Grund für die massive Abweichung ist eine nicht liquiditätswirksame Abwertung der Beteiligung an und Forderung gegen New Day Diagnostics LLC (NDD) auf den symbolischen Erinnerungswert von 1 Euro. Das US-Unternehmen, das die ehemaligen Produkte von Epigenomics vermarkten soll, ist offenbar mit Finanzierungsschwierigkeiten konfrontiert.
Hintergrund sind nach Unternehmensangaben die aktuellen Änderungen im US-amerikanischen Gesundheitswesen durch die Trump-Administration, die sich negativ auf Biotech-Investitionen ausgewirkt haben. Konkret nennt Epigenomics erhebliche Mittelkürzungen beim National Institute of Health (NIH), einschließlich einer Reduktion der Gemeinkosten für die biomedizinische Forschung um 4 Milliarden Dollar.
Diese Entwicklung führt zu einer Verunsicherung bei Biotech-Start-ups, die auf staatliche Zuschüsse für Forschung und Entwicklung im Frühstadium angewiesen sind. Zudem habe die US-Regierung Hunderte von NIH-finanzierten Projekten gestrichen und erhebliche Haushaltskürzungen bei der Food and Drug Administration (FDA) vorgenommen, was zu Personalabbau und erwarteten Verzögerungen bei Zulassungsentscheidungen führe.
Millionen-Abschreibung belastet Jahresergebnis
Die nicht liquiditätswirksame Abschreibung der Beteiligung an NDD (2,28 Millionen Euro) und die Einzelwertberichtigung der Forderung gegenüber NDD (0,27 Millionen Euro) summieren sich auf 2,55 Millionen Euro. Dies führte zur Erhöhung des Jahresfehlbetrags von den ursprünglich kommunizierten 1,0 Millionen Euro auf 3,35 Millionen Euro.
Der Vorstand bewertet das Geschäftsjahr 2024 damit als insgesamt unbefriedigend, nachdem die Prognose eines Jahresfehlbetrags zwischen 0,8 und 1,2 Millionen Euro mit dem tatsächlichen Verlust von 3,35 Millionen Euro deutlich verfehlt wurde. Im Vorjahr hatte das Minus noch bei 4,46 Millionen Euro gelegen.
Liquiditätssituation unverändert
Trotz des deutlich höheren Verlusts bleibt die Liquiditätssituation des Unternehmens unverändert. Da die Abschreibungen nicht liquiditätswirksam sind, konnte Epigenomics das Geschäftsjahr 2024 wie bereits im Januar kommuniziert mit frei verfügbaren liquiden Mitteln von rund 0,9 Millionen Euro abschließen.
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