
Der CAD/CAM/BIM-Spezialist Mensch und Maschine Software SE (DE0006580806) demonstriert eindrucksvoll, wie ein verändertes Geschäftsmodell die Profitabilität revolutionieren kann. Im ersten Quartal 2025 erlebte das Unternehmen einen spektakulären Sprung der EBIT-Rendite von 16,7 auf 24,4 Prozent - und das trotz eines auf den ersten Blick nicht so erfreulichen Umsatzrückgangs.
Umsatzrückgang als Teil der Strategieumstellung
Der Konzernumsatz von 66,02 Millionen Euro liegt zwar 35 Prozent unter dem Vorjahreswert von 100,87 Millionen Euro. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Es handelt sich um einen geplanten Effekt. Nach der Umstellung von Wiederverkauf auf Provisionsmodell bei Autodesk-Produkten entfällt der Großteil des "ohnehin nicht wertschöpfenden Autodesk-Einkaufsvolumens" - wie es MuM selbst formuliert.
Das eigene Software-Segment wuchs dagegen um solide 6,4 Prozent auf 32,63 Millionen Euro. Beim entscheidenden Rohertrag fällt der Rückgang mit minus 1,5 Prozent auf 49,44 Millionen Euro minimal aus - während die Rohmarge von 49,7 auf beeindruckende 74,9 Prozent klettert.
Software-Segment als Ergebnistreiber
Während die Digitalisierungssparte nach der Umstellung erwartungsgemäß einen EBIT-Rückgang um 31 Prozent auf 4,79 Millionen Euro verzeichnet, legte das Software-Segment um 14,4 Prozent auf 11,32 Millionen Euro zu. In Summe erreicht MuM mit 16,11 Millionen Euro das zweitbeste Quartals-EBIT der Firmengeschichte.
Auch beim Nettogewinn von 10,39 Millionen Euro bzw. 62 Cent pro Aktie kann nur ein früherer Quartalswert das aktuelle Ergebnis übertreffen. Der operative Cashflow ging zwar erwartungsgemäß auf 16,11 Millionen Euro zurück, liegt aber weiterhin komfortabel über dem Nettogewinn.
Infrastruktur als langfristiger Wachstumstreiber
Nicht ohne Grund widmet MuM dem Thema Infrastruktur die Titelseite seines Quartalsberichts. Seit langem profitiert das Unternehmen vom steigenden Bedarf an Software für Planung, Bau und Betrieb von Infrastrukturprojekten. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung werden nun massive Investitionen in Straßen, Schienen, Brücken sowie Strom- und Wasserversorgung fällig.
Mit spezialisierten Software-Lösungen wie MapEdit für Geo- und Kataster-Daten oder den SOFiSTiK-Anwendungen für Statik und Bewehrung bei Brücken-, Tunnel- und Hochbau ist MuM in diesem wachsenden Marktsegment hervorragend positioniert.
Ambitionierte Ziele für 2025/26 bestätigt
Vorstandschef Adi Drotleff und CFO Markus Pech bleiben nach dem starken Jahresstart optimistisch. Für 2025 bekräftigen sie die Ziele eines Rohertragswachstums von 5 bis 7 Prozent sowie einer Steigerung bei EPS und EBIT um 9 bis 19 Prozent. Die geplante Dividende soll auf 205 bis 215 Cent steigen.
Für 2026 erwartet das Management dann ein kräftigeres Wachstum von 8 bis 12 Prozent beim Rohertrag und 13 bis 25 Prozent bei Gewinn und EBIT - bei einer um 25 bis 40 Cent höheren Dividende. Angesichts der erfolgreichen Transformation des Geschäftsmodells erscheinen diese Ziele durchaus realistisch.
Der Beitrag Gewinnmargen im Höhenflug: Mensch und Maschine profitiert vom neuen Autodesk-Modell erschien zuerst auf Nebenwertewelt.