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Die Aktie der Münchener Rück hat Mitte April mit 615,20 Euro einen neuen Höchststand erreicht. Dies ist ein beeindruckendes Ausrufezeichen nach Jahren stabilen Wachstums. Anleger fragen sich nun, ob das nur ein kurzes Aufflackern oder der Beginn einer noch stärkeren Aufwärtsbewegung ist. Neben dem charttechnischen Rückenwind spricht vor allem eine Reihe von strategischen Schritten für weiteres Potenzial. Anleger und Investoren schauen gespannt auf die nächste Veröffentlichung des Zahlenwerks und ob diese kursstützend wirken. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, ob sich ein Einstieg immer noch lohnen könnte.
All-Time-High und ungebrochener Aufwärtstrend
Vor kurzem hat die Aktie der Münchener Rück mit 615,20 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Seit dem Tief im Sommer 2022 bei 211,10 Euro steht das Papier in einem klaren Aufwärtstrend. In dieser Zeit hat die Aktie knapp 200 Prozent an Wert zugelegt. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt aktuell fast 20 Prozent, ein deutliches Zeichen für nachhaltig steigende Kurse. Auch kurzfristig liegen die Gleitenden Durchschnitte im Aufwind. Trotz der Rally bleibt die Aktie von der Gewichtung her im DAX-Mittelfeld mit einer Marktkapitalisierung von knapp 79 Milliarden Euro. Dies bietet also noch Platz nach oben. So viel Raum für Kursfantasie wie jetzt, bot sich wohl lange nicht mehr für den Rückversicherer.
Fundamentale Stärke
Hinter dem Kursanstieg stehen nicht nur technische Faktoren, sondern auch handfeste Unternehmensentscheidungen. Im März gab die Munich Re bekannt, dass sie den US-Versicherer Next Insurance vollständig übernehmen will. Der Kaufpreis in Höhe von rund 2,6 Milliarden US-Dollar stärkt das Erstversicherungsgeschäft der Ergo Group und erschließt ein schnell wachsendes Marktsegment. Zudem steigt der Rückversicherer in attraktive Nischen ein und diversifiziert sein Portfolio spürbar. Die Dividendenrendite der Münchener Rück liegt immer noch bei über 3 Prozent und es gab in den letzten 31 Jahren keine Senkung der Dividende. Diese Zahlen sind für Anleger wichtig und könnten bei Erreichen den Kursanstieg untermauern und wichtige Weichen für die zukünftige Entwicklung stellen.
Charttechnik: Wie an der Schnur gezogen
Der Chart zeigt eine kraftvolle Dynamik. Nach dem Sprung über die 450 Euro blieb die Aktie vor stärkeren Korrekturen verschont. Mit Ausnahme der Rücksetzer nach Bekanntgabe der Trumpschen Zollpolitik. Da ging es einmal bis auf fast 500 Euro zurück. Diese Delle wurde aber wieder schnell wettgemacht. Aktuell notiert die Aktie über allen wichtigen gleitenden Durchschnitten. Dies ist ein klassisches Kaufsignal. Die 600-Euro-Marke fungierte nur kurz als psychologische Hürde. Jetzt gilt es die 650 Euro im Blick zu haben. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde weiteres Aufwärtspotenzial eröffnen. Fällt die Aktie hingegen unter 550 Euro zurück, könnten kurzfristig Gewinnmitnahmen einsetzen und der Kurs in Richtung 500 Euro zurückfallen. Solange diese Linien im steigenden Modus bleiben, ist der positive Trend intakt. Der RSI warnt zwar vor einer Überhitzung mit einem Wert oberhalb von 70. In starken Trends ist dies allerdings zu vernachlässigen, wenn die Trendstärke so enorm ist, wie im Falle der Münchener Rück.
Was tun?
Münchener Rück liefert derzeit eine starke Kombination aus technischem Rückenwind, solider Dividende und klarer Strategie. Die jüngsten Übernahmen in den USA und die stabile Ertragslage zeugen von einem gut aufgestellten Konzern. Charttechnisch bietet die Marke um 560 - 580 Euro einen möglichen Einstiegspunkt, während ein Anstieg über 650 Euro weiteres Potenzial signalisiert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt im Branchenvergleich moderat, die Dividendenrendite ist immer noch attraktiv. Wer an das Unternehmen glaubt, könnte im Bereich 560 - 580 Euro versuchen einzusteigen mit einem Stopp im Bereich 540 Euro. Im Erfolgsfall sind sogar eventuell Kurse deutlich jenseits der 650 Euro möglich.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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