
RAHWAY (dpa-AFX) - Der von den USA losgetretene Zollstreit dürfte auch den US-Pharmakonzern Merck & Co viel Geld kosten. Der Arzneimittelhersteller kalkuliert auf Basis der bereits in Kraft getretenen Zölle mit einer Belastung von rund 200 Millionen Dollar. Zur Vorlage seiner Quartalszahlen am Donnerstag senkte das Management um Konzernchef Robert Davis daher seinen Gewinnausblick für das laufende Jahr. Die Verdienstaussichten würden aber auch durch die Kosten für eine exklusive Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Unternehmen Hengrui Pharma geschmälert, teilte Merck & Co weiter mit.
Konzernlenker Davis rechnet für 2025 nur noch mit einem bereinigten Gewinn von 8,82 bis 8,97 Dollar je Aktie. Zuvor hatte die Führungsspitze noch 8,88 bis 9,03 Dollar in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll aber weiterhin bei 64,1 bis 65,6 Milliarden Dollar herauskommen. Der Ausblick berücksichtigt aber noch nicht die Möglichkeit, dass US-Präsident Donald Trump seine mehrfach geäußerte Drohung wahr macht, und künftig zusätzlich zu den bestehenden US-Zöllen Abgaben auf pharmazeutische Importe erheben. Merck & Co könnten dadurch zusätzliche Kosten entstehen, da der Konzern auch in Europa in großem Stil produziert.
Im ersten Quartal hatte das Unternehmen einen Umsatzrückgang um zwei Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar (rund 13,6 Mrd Euro) hinnehmen müssen, wofür aber negative Währungseffekte den Ausschlag gaben. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Erlös um ein Prozent gestiegen. Unter dem Strich kletterte der Gewinn aber. Auch dank niedrigerer Kosten zog er um sieben Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Dollar an. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie stieg dabei von zuvor 2,07 auf 2,22 Dollar und fiel damit deutlich besser aus als von Analysten erwartet./tav/men/jha/